Niedermayr G. / 2000

 

1215. Aragonit, Baryt, Calcit, Chalkopyrit, Galenit, Pyrit und Siderit von der Wollinitzen-Alm bei Flattach, Kärnten.

Über die Vererzung im Bereich der Wollinitzen ist bisher kaum etwas bekannt geworden. So erwähnt H. WIESSNER den Bergbau in seiner bekannten, sehr penibel geführten Zusammenstellung über die Geschichte des Kärntner Bergbaues nicht und auch im neuen, von der Geologischen Bundesanstalt in Wien 1997 herausgebrachten "Handbuch der Lagerstätten der Erze, Industrieminerale und Energierohstoffe Osterreichs" wird das Vorkommen nicht angeführt. Umso mehr ist es zu begrüßen, dass der rührige Ferndorfer Sammler Dir. Erich Kofler diese Vererzung nun auf den alten Halden beprobt und zur Untersuchung bereitgestellt hat. Es handelt sich dabei um eine helle Matrix aus Quarz, Feldspat und etwas Calcit, die von einem Netzwerk von dünnen Karbonatgängchen durchsetzt ist. An Erzen konnte bisher Galenit, pyrit, Chalkopyrit und Siderit festgestellt werden. Galenit ist dispers in den bräunlich anwitternden Karbonatgängchen verteilt, mit dunklen Anlauffarben; an seiner charakteristischen Spaltbarkeit ist er aber gut zu erkennen. Er wurde röntgenographisch verifiziert. An weiteren Mineralien sind zu nennen Siderit, der die Hauptmasse der feinen Gängchen ausmacht. Dazu kommen noch unregelmäßige Putzen von Pyrit und etwas Chalkopyrit. In Kavernen des bräunlich anwitternden Gesteins treten Rasen feinnadeliger Kristalle auf, die als Aragonit bestimmt werden konnten. Dieser ist als späte Bildung über einem Rasen von Calcit zur Auskristallisation gelangt. Interessant ist der Nachweis von Baryt. Baryt bildet bis etwa 5 mm lange, trübweiße, prismatische bis tafelige Kriställchen (Abb. 12). Es wäre wünschenswert, wenn diese Mineralisation von unseren Sammlern etwas eingehender besammelt werden könnte. (Niedermayr)

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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