Neuhold F., U. Kolitsch & F. Brandstätter / 2010

 

1619) Camerolait vom Revier Neufinkenstein-Grabanz am Mallestiger Mittagskogel, Finkenstein, Karawanken, Kärnten.

Auf einer ca. 2 x 2 x 1,5 cm messenden Kleinstufe wurde im Herbst 2009 das nunmehr für Österreich erstmalig belegte Mineral Camerolait entdeckt. Aufgesammelt wurde es von Dr. Heinz Fürnkranz (Wien) im Sommer 2008 auf der untersten Halde des Reviers Neufinkenstein-Grabanz (Mallestiger Mittagskogel) in Kärnten. Ihm fielen Beläge von intensiv blau gefärbten, sphärolithischen Aggregaten auf (Abb. 3), die aus teils dicht gepackten, teils bei hoher Vergrößerung erkennbaren, hauchdünnen blättrigen Kriställchen aufgebaut sind. Die Größe der einzelnen Plättchen liegt unter 0,05 mm. Die Camerolait-Aggregate bedecken einige mm2-große Flächen. Eine am NHM-Wien durchgeführte EDX-Analyse ergab Sb, Cu und Al, was bei den derzeit bekannten Mineralien auf Camerolait sowie Cyanophyllit und Cualstibit hätte zutreffen können. Eine PXRD-Analyse konnte dann den Camerolait eindeutig bestätigen. Die Quelle des Antimons im Camerolait dürfte Sb-haltiges Fahlerz bzw. Tetraedrit sein. Weitere Sb-haltige Sekundärmineralien, die in den Fahlerzmineralisationen am Mallestiger Mittagskogel auftreten, sind Mallestigit (Typlokalität) und Theisit.

Bislang ist nur das hier beschriebene Camerolait-Stück bekannt. Allerdings könnte in anderen Privatsammlungen noch höffiges Material vorhanden sein.

(Neuhold/Kolitsch/Brandstätter)

 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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