Niedermayr G. & F. Brandstätter / 1995

 

969. Ergänzungen zur Primär-und Sekundärmineralisation des Kupfervorkommens von Grabanz, Mallestiger Mittagskogel, in den Karawanken, Kärnten.

  In einer sehr schönen Arbeit hat PUTTNER (1994) die Bergbaugeschichte und die geologischen Verhältnisse sowie die Primär-und Sekundärmineralisation der Bergbaue im Bereich des Mallestiger Mittagskogels beschrieben. Aufgrund seiner Aufsammlungen konnte er dabei eine Reihe von für diese Erzvorkommen neuen Mineralphasen nachweisen, darunter auch die für Kärnten neuen Mineralarten Clarait und Theisit. In der Folge haben wir von den Klagenfurter Sammlern Josef SAMEK und OSR Fritz LITSCHER Material zur Bestimmung vorgelegt bekommen, das über das bisher vorliegende Datenmaterial hinausgehende, weitere zum Teil überraschende Mineralnachweise ermöglicht hat. PUTTNER (1994) nennt für den Fundbereich Neufinkenstein-Grabanz an bekannten Mineralarten: Anglesit, Aragonit, Asbolan, Azurit, Baryt, Brochantit, Calcit, Cerussit, Chalkopyrit, Clarait, Cuprit, Fluorit, Galenit, Gips, Hemimorphit, Hydrozinkit, Linarit, Malachit, Mimetesit, Posnjakit, Pyrit, Rosasir, Sphalerit, Tetraedrit und Theisit. Nach dieser Aufstellung sind an primären Sulfiden bisher Tetraedrit, Sphalerit, Galenit, Pyrit und Chalkopyrit gesichert nachgewiesen. Da in der Paragenese auch Pb-führende Oxidationsmineralien in größerer Menge auftreten, wie z. B. Anglesit und Mimetesit, ist anzunehmen, daß neben Galenit auch andere Pb-Sulfide in dieser Vererzung auftreten. Das uns vorliegende Material ist außerordentlich vielfältig mineralisiert. Auffällig und häufig sind die schon von Puttner beschriebenen, meist kristallographisch gut entwickelten Anglesite und Mimetesite. Dichte Beläge winzigster, grünlichblauer Täfelchen konnten eindeutig als der von PUTTNER l1994) bereits vermutete, aber aufgrund von Substanzmangel nicht verifizierbare Chalkophyllit bestimmt werden (Abb. 2). Winzige, deutlich blauviolett gefärbte, kugelige Aggregate über Rasen von Aragonit wurden mittels XRD-und EDS-Analyse als Cu-hältiger Adamin identifiziert (Abb. 3). Typisch olivgrüne Beläge stellten sich als Duftit heraus. Die Untersuchungen des umfangreichen Materials werden fortgeführt. (BRANDSTÄTTER/NIEDERMAYR)

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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