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1009. Aurichalcit, Chalkanthit und Cinnabarit von
Grabanz, Mallestiger Mittagskogel in den Karawanken, Kärnten.
In den
letzten Jahren ist das ehemalige Bergbaugebiet an der Südseite des
Mallestiger Mittagskogels in den westlichen Karawanken von verschiedenen Kärntner
Sammlern, allen voran dem rührigen Klagenfurter Sammler Manfred PUTTNER,
intensiv beprobt worden. Angaben über den Mineralinhalt dieses Vorkommens
finden sich bei PUTTNER (1994 und 1995) sowie in NIEDERMAYR et al. (1995).
Detaillierte Hinweise zur jüngeren Geschichte des Bergbaues von
Neufinkenstein finden sich bei KÖSTLER (1993a). Insgesamt sind aus dem
Bereich Neufinkenstein-Grabanz bisher 37 Mineralarten nachgewiesen. Über
einige weitere Mineralien aus diesem kleinen Bergbau soll nachstehend kurz
berichtet werden. Anläßlich eines Besuches gemeinsam mit Dir. Brich
KOFLER, Ferndorf, und Helmut PRASNIK, St. Magdalen im Frühjahr des
vergangenen Jahres konnte reichlich Material verschiedenster Sekundärbildungen
von den alten, in letzter Zeit intensiv durchwühlten Halden aufgesammelt
werden. Darüber hinaus legte Helmut PRASNIK noch zusätzliches
Untersuchungsmaterial dieses Vorkommens zur Begutachtung vor. Außer den
bereits bekannten Mineralarten wurden im Zuge einer röntgenographischen
Prüfung mittels XRD-Analyse*) noch Cinnabarit, Aurichalcit und
Chalkanthit festgestellt. Der Chalkanthit bildet wasserklare, deutlich
blau gefärbte, flächenreiche Kriställchen von bis 1 mm Größe. An
Formen wurden {100}, {110}, {010}, {110} sowie {111}, seltener noch {021}
beobachtet. Rasen hellblauer Blättchen stellten sich bei einer röntgenographischen
Überprüfung als Aurichalcit heraus. Rötliche Imprägnationen in an
Hemimorphit und Smithsonit reichen, kavernösen Gesteinspartien konnten
als Cinnabarit identifiziert werden. Aufgrund der komplexen Primär.- und
Sekundärmineralisation dieses Vorkommens ist zu erwarten, daß von hier
noch weitere interessante Mineralbildungen nachgewiesen werden können.
(NIEDERMAYR)
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