Kurat G., Niedermayr G., Korkisch J. & R. Seemann / 1974 Textauszug |
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FORSCHUNGSERGEBNISSE
IM OST-UND SÜDALPINEN PERM
Zur Geochemie
der postvariszischen Basis-Serien im westlichen Drauzug, Kärnten-Osttirol.
Von G. KURAT, G. NIEDERMAYR, J. KORKISCH und R. SEEMANN In Sedimenten der postvariszischen Transgressionsserien des
alpinen Bereichs sind mehrere Uranvererzungen bekannt geworden (BÄCHTIGER
1963, SCHULZ & LUKAS 1970, MITTEMPERGHER 1972 u. a.). Eine umfassende
geochemische Studie dieser Gesteine im österreichischen Raum ist jedoch
noch ausständig. Im Anschluß an bereits laufende geologische und
sedimentpetrographische Untersuchungen (RIEHL-HERWIRSCH 1972, NIEDERMAYR
1974) wurde daher mit einer geochemischen Studie begonnen, die speziell
die U-Th-Verteilung, aber auch die Verteilung einiger anderer Elemente
(Fe, V, Cu, Sr, Ba, Na, K, La, Eu, Sc, Hf) zum Gegenstand hat. Die
Arbeiten wurden im ve1'gangenen Sommer mit Geländeaufnahmen und
Beprobungen in den Lienzer Dolomiten und mit der Beprobung von
Vergleichsprofilen aus dem übrigen Drauzug begonnen. Zusätzlich stand
noch eine umfangreiche Probensammlung aus dem Bereim von Kötschach zur
Verfügung. Die ersten Ergebnisse dieser Untersuchungen sollen hier in
kurzer Form mitgeteilt werden. Eine ausführliche Darstellung der bisher
ermittelten Daten findet sich im Forschungsbericht an die IAEA (KURAT
1974). Die Analysen wurden am Analytischen Institut der Universität
Wien und im Labor Seibersdorf der International Atomic Energy Agency
durchgeführt. Wir danken Frau Dr. I. STEFFAN und Herrn H. GROSS
(Analytisches Institut) sowie Herrn Dr. O. SUSCHNY (Labor Seibersdorf) für
die Erstellung der Analysen. Diese Arbeit wurde von der International Atomic Energy
Agency (Kontrakt Nr. 1374/RB) und vom Fonds zur Förderung der
wissenschaftlichen Forschung (Projekt Nr. 1662) finanziell unterstützt. ANALYTIK
Bisher wurden 40 Proben untersud1t. Zunächst wurden die
Gehalte an U (Fluorometrie, KORKISCH & STEFFAN 1972), Th (Spektrometrie,
KORKISCH & DIMITRIADIS 1973), Fe (Titrimetrie), V und Cu (Atom-Absorptions-Spektrophotometrie)
bestimmt. Aus technischen Gründen konnte bisher nur ein Teil der Proben
auf ihre Gehalte an Ba, Sr (Atom-Absorptions-Spektrometrie) und Na, K, La,
Eu, Sc und Hf {Instrumentelle Neutronen-Aktivierungs-Analyse) untersucht
werden. SEDIMENTOLOGIE
Eine stratigraphische Einordnung der postvariszischen
Basis-Serien des Drauzugs gibt MOSTLER (1972 a), der analog zum Mittelkärntner
Raum (RIEHL-HERWIRSCH 1965) und Nordtirol (MOSTLER 1972 b) eine weitgehend
lithostratigraphische, durch Sporen ergänzte Gliederung dieser Schichten
durchführen konnte. Pflanzenfunde an der Basis dieser Schichtfolge (SCHERIAU-NIEDERMAYR
& NIEDERMAYR 1974) haben im Bereim Kötschach nach den bisherigen
Bestimmungen eindeutig ein Oberkarbon-Alter, und zwar Stefan B, ergeben
(VAN AMEROM, in diesem Band). Eine schematisierte G1iederung der
postvariszischen Basis-Serie gibt Tabelle 1. Vereinfacht ist auch der
Gesteinsbestand der jeweiligen Einheit angeführt. Einige petrologische Daten zur Sedimentologie der
betreffenden Gesteine gibt NIEDERMAYR (1974). Demnach sind die Gesteine
der Liegendserie als Brekzien, Feldspatwacken sowie lithische Arenite,
Quarzarenite und Silt-und Tonsteine zu bezeichnen. Die Färbung ist überwiegend
dunkelrot bis rötlichviolett, vor allem in den Liegendanteilen der
Schichtfolge sind aber auch graue bis graugrüne Farbtöne vertreten.
Linsige Karbonateinlagerungen und Karbonatkonkretionen -bis zur
Septarienbildung -sind in den höheren Anteilen der Liegendserie,
Toneisensteine in Verbindung mit Kohleschmitzen und Pflanzenresten an
deren Basis festzustellen. Die lutitische Matrix der Rudite und Arenite
zeigt deutlich Rekristallisationserscheinungen. Muskovit-Illit, Kaolinit
und Chlorit sind neben Hämatit, dem Farbträger der Rotsedimente,
Hauptbestandteile der Matrix, wobei Illit und Chlorit in den grau- und
graugrün gefärbten Gesteinen deutlich überwiegen. Für diese Gesteine
ist auch ein höherer Feldspatgehalt, hauptsächlich Albit-Oligoklas,
typisch. Interessanterweise .ist der Fe-und V -Gehalt in diesen Gesteinen
im Durchschnitt deutlich höher als in den Rotsedimenten (Tabelle 2). Die
Sortierung der Gesteine ist mittelmäßig bis ausgesprochen schlecht. Die
Basis der Liegendserie bildet ein grauer, aber auch rot gefärbter, extrem
schlecht sortierter Regolith. Er besteht aus Komporienten des
unterlagernden Kristallinsockels mit überwiegend Gangquarzen und
Quarziten und wechselnden Gehalten an Glimmerschiefern, Phylliten,
seltener Gneisen und Kieselschiefern. Der Regolith ist im allgemeinen nur
wenige Meter mächtig, kann bereichsweise fehlen, ist aber auch des öfteren
das einzige Sediment der Liegendserie und liegt dann direkt unter
Quarzporphyr bzw. Permoskythsandstein. Am Top der Liegendserie bzw., wo diese fehlt, an der Basis
des Permoskythsandsteins, befinden sich saure Vulkanite. Es sind dies
Quarzporphyrtuffe, die vor allem in den Lienzer Dolomiten bis zu 50 m Mächtigkeit
erreimen und hier auch eine Dreiteilung erkennen lassen. An der Basis
liegt ein dicht verschweißter, bereichsweise mit Kristallinkomponenten
durchsetzter und von jaspisäderchen durchzogener Quarzporphyr. Darüber
folgt ein" violetter" Quarzporphyr, und den Abschluß bildet ein
hellroter bis rötlichbrauner, fein-bis mittelkörniger Quarzporphyr. Eine
eingehende petrologische Bearbeitung dieser Vulkanite ist noch ausständig.
Auf dem Quarzporphyr bzw. direkt über Kristallin liegt der
Permoskythsandstein, der in setnen Liegendanteilen bereichsweise grobe
Brekzien, hauptsächlich aber Porphyrkonglomerate führt (SCHERIAU-NIEDERMAYR
& NIEDERMAYR 1973). Der ganze Komplex besteht aus einer Vielzahl sich
meist unregelmäßtg verzahnender Sedimentationszyklen, beginnend mit
einem oft bis zu mehreren Metern mächtigen Konglomerat und nachfolgend
geringmächtigen Sand- und/oder Siltsteinen. Ausgesprochen tonige Sedimente
fehlen. Die Sortierung der Arenite ist gegenüber den Gesteinen der
Liegendserie wohl ,besser und als gut bis mittelmäßig zu
maraktel1isieren. Die Matrix besteht in der Hauptsame aus Serizit und
Illit; Kaolinit und Chlorit fehlen nicht ganz, sind aber nur
untiergeordnet vertreten. Etwas Feldspat ist immer vorhanden, wobei es
sich dabei hauptsächlich um Alkalifeldspat, und zwar größtenteils um
Mikroklin, handelt. Im Hangenden des Permoskythsandsteins folgt ein Stapel
dünngebankter, oft schräggeschichteter Sandsteine ("Ubergangsschichten").
Fast weiße, durch Limonit leimt bräunlich verfärbte
Quarzarenite b,is Quarzite sowie lithische Arenite leiten zur Werfener
Entwicklung über. Insgesamt ist die Sedimentationsenergie wesentlich
geringer als in den unterlagernden Schichten; grobklastische Sedimente
treten weitgehend zurück. Karbonat, teils Fe-haltig, wird ein
wesentlicher Bestandteil des detritären Materials. Es überwiegen graue,
graugrüne und bräunliche Silt-und Tollisteine, obwohl auch rote und
violette Lagen nicht fehlen und dann als Leithorizonte über größere
Distanz zu verfolgen sind. Organische Reste, kohliges Material und
Muschelabdrücke sind bereichsweise häufig. Nach den bisherigen Daten
handelt es sich wahrscheinlich um küstennahe . FLachwassersedimente, die
gebietsweise im Rangelliden mit einer Salinarphase abschließen (Laas,
Monsell bei St. Daniel, Reißkofelbad usw.). GEOCHEMIE
Obwohl die Probenanzahl noch zu gering für eine umfassende
geochemische Charakterisierung der Gesteine des Drauzugs ist, können
jedoch schon einige Gesetzmäßigkeiten festgestellt werden: Abgesehen von den beiden Proben aus dem Nötscher Karbon
haben die Sandsteine und Brekzien der Liegendserie U-und Th-Gehalte sowie
ein Th/U-Verhältnis, welches typisch für Sandsteine ist (MURRAY &
ADAMS 1958, PLILER & ADAMS 1962, MAHDAVI 1964, Mo et al. 1973). Im
Gegensatz dazu haben die größtenteils konkretionären Karbonate im
Vergleich zu den in der Literatur angeführten Werten im Schnitt höhere
Th-und wesentlich niedrigere U-Konzentrationen (ADAMS & WEAVER 1958,
ROSHOLT et al. 1961). Daraus resultiert ein ungewöhnlich hohes Th/U-Verhältnis.
Die bisherigen Analysen erbrachten erst einen einzigen
nennenswert höheren U-Wert aus einem Tonstein der Liegendserie NW Lanz
bei Kötschach. Hier ergab ein im Sediment eingebettetes und mit
Chalkopyrit teilweise vererztes kohliges Material 437 ppm U, was etwa
einer 100famen Anreicherung gegenüber dem umgebenden Gestein entspricht.
Der Th-Gehalt ist jedoch nur geringfügig höher und sd1eint vom Gehalt an
organischer Substanz kaum beeinflußt. Dies kommt in Abb. 1 deutlich zum
Ausdruck. Sämtlid1e Proben mit einem Th/U-Verhältnis um 1 sind reim an
organischer Substanz. Die bevorzugte Bindung des Urans durch organische
Substanzen ist wohlbekannt und wurde auch in uranführenden
permoskythischen Sedimenten des Tiroler Raumes beobachtet (SCHULZ &
LUKAS 1970). Die Quarzporphyre entsprechen in ihren U-und Th-Gehalten
sowie im Th/U-Verhältnis etwa granitischen Gesteinen (ROGERS 1964, PHAIR
& GOTTFRIED 1964). Die Sandsteine und Feinkonglomerate des
Permoskythsandsteins sind ihrem Chemismus nach, mit Ausnahme des V
-Gehaltes, den Quarzporphyren ähnlich (Tabelle 2). Dies entspricht etwa
dem Geländebefund, der eine wesentliche Beteiligung von
Quarzporphyrmaterial am Aufbau des Permoskythsandsteins (Quarzporphyrgeröllführung)
annehmen läßt. Die Ergebnisse der Sdiwermineralanalysen, speziell die
Untersuchungen an akzessorischen Zirkonen stimmen zunächst mit dieser
Beobachtung nicht überein (NIEDERMAYR 1974). Der Permoskythsandstein ist
aber zweifellos ein auf einer Peneplain abgelagertes Sediment mit weit
entfernt liegendem Einzugsgebiet, dessen Material sich naturgemäß in der
Feinfraktion, und hier wieder besonders im Schwermineralbestand,
widerspiegelt. Das Einzugsgebiet der Quarzporphyrgerölle liegt demgegenüber
sicher näher dem Ablagerungsraum und ist daher auch in der Hauptsame an
der den pauschalen Chemismus bestimmenden Grobfraktion beteiligt. Die Verdünnung durch Fremdmaterial und auch die
intensivere Aufbereitung kommen in den Werfener Schichten noch stärker
zum Ausdruck, womit sich die U-und Th-Werte wieder der für Sedimente
typischen Verteilung angleichen. Die Verteilung von U und Th in den Sedimenten der Hangenden
Serie und der Werfener Schichten wird also im wesentlichen von deren
Gehalt an vulkanischen Komponenten (Quarzporphyr) bestimmt und gibt ein Maß
für die Aufarbeitung dieses Materials während der Verwitterung und des
Sedimenttransports zur Zeit von Karbon und Perm. Positive U-Anomalien sind, ähnlich dem Cu, hauptsächlich
an Sedimente gebunden, welche reich an organischem Material sind. Der
Th-Gehalt wird hingegen wenig beeinflußt., Die Bindung von U und Cu (s. u.) anorganisches Material
entspricht vergleichbaren Bildungen in Europa, etwa in Jugoslawien (PROTIC
et al. 1972), im Kupferschiefer N-Deutschlands (WEDEPOHL 1964) und in
Nordamerika (WOODWARD et al. 1974). 2. Eisen und Vanadium (Tabelle 2, Abb. 2). Über die Gehalte an Fe und V informiert die Tabelle 2. Fe
und V sind gut korrelierbar, wie dies u. a. auch WEDEPOHL (1964) und
HARTMANN (1963) aus dem deutschen Buntsandstein berichten. Die höchsten
Fe-und V -Gehalte finden sich, die Karbonat-Gesteine ausgenommen, in den
Sedimenten der Liegendserie, wobei hier gerade die grauen und graugrünen
Gesteine die höchsten Konzentrationen aufweisen (bis 89,47 mg/g Fe und
bis 192 ppm V). HARTMANN (1963) behandelt das Auftreten und Verhalten des
Vanadiums in permotriadischen Sedimenten Deutschlands und hebt die enge
Bindung dieses Elements an Hämatit, Tonsubstanz und o11ganisches Material
hervor. Auch in unserem Fall fallen die relativ hohen V-Gehalte des
kohligen Materials aus den Sedimenten der Liegendserie und des
Permoskythsandsteins auf (Tabelle 2). In den an Pflanzenresten reimen
grauen Silt-und Tonsteinen sind Sideritlagen bzw. Sideritkonkretionen häufig
und wohl analog den aus anderen Sedimentationsbecken des Permokarbons
beschriebenen Toneisensteinbildungen zu deuten (FÜCHTBAUER & MÜLLER
1970). Die relativ hohen Feund V-Gehalte der Liegendserie unterstützen
den sedimentpetrographischen Befund, daß zur Zeit ihrer Entstehung
alkalische Verwitterungsbedingungen herrschten. Quarzporphyr und Permoskythsandstein haben geringe Fe-und V
-Werte, hingegen steigen die Konzentrationen dieser beiden Elemente in den
Werfener Schichten wieder deutlich an. Die Fe-und V-Gehalte sind mit den wenigen bisher zur Verfügung
stehenden Sc-Gehalten korretierbar Cs. u.). Alle anderen Elemente zeigen
keine klare Beziehung zum Fe- bzw. V -Gehalt. 3. Kupfer Die Cu-Gehalte der untersuchten Sedimente variieren sehr
stark, liegen aber im unteren Bereim der für Sedimente als typisch
ermittelten Werte (RANKAMA & SAHAMA 1950). Höhere Cu-Gehalte sind
praktisch immer an organisches Material gebunden und können in
Pflanzenresten recht groß werden. Erwähnenswert sind in dieser Hinsicht
besonders mit Chalkopyrit vererzte Holzreste aus einem Tonstein der
Liegendserie NW Lanz bei Kötschach, die auch durch ihren hohen U-Gehalt
auffallen (s. o.). 4. Strontium und Barium Von den oft als Milieuindikatoren verwendeten Elementen Sr
und Ba liegen derzeit noch zu wenige Analysenwerte vor, um weitreimende
Aussagen machen zu können. Die bisherigen Ba-Daten entsprechen etwa den
von PUCHELT (1972) für Sedimente angeführten Werten. Jedenfalls wären höhere
Konzentrationen in den als marine Bildungen ausgewiesenen Werfener
Schichten (Salinarphase) zu erwarten. Allerdings ergab bisher nur ein
karbonatisch zementierter Sandstein aus den Werfener Schichten des
Gailbergs einen höheren Ba-Wert (1550 ppm Ba). In den Schwermineralpräparaten
und als Kluftbildung in Schiefern und Sandsteinen dieses Niveaus ist aber
Baryt öfter festzustellen. Sr ist in den bisher untersuchten Proben eher
unterdurchschnittlich vertreten (RANKAMA & SAHAMA 1950). Lediglich ein
Sr-Wert einer gipsführenden Rauhwacke aus den Werfener Schichten des
oberen Rinsengrabens unterhalb Wurzen an der Südseite des Reißkofels ist
mit 1930 ppm Sr erwähnenswert. 5. Andere Elemente Eine Auswahl kritischer Proben w,i11d auch auf ihren Gehalt
an Na, K, Sc, La, Eu und Hf untersucht. Bisher liegen erst Ergebnisse von
sechs Proben vor. Deutliche und möglicherweise typische Unterschiede
zwischen vergleichbaren Sandsteinen der verschiedenen Serien sind nur bei
einigen Elementen erkennbar. So ist das K sowohl in der Liegenden Serie
(Durchschnitt von drei Analysen: 2,20%) als auch in einem Sandstein der
Werfener Schichten (3,30/0) in deutlich geringerer Konzentration vorhanden
als im Permoskythsandstein (Durchschnitt von zwei Analysen: 5,15 %).
Dieser Trend reflektiert wiederum (ähnlich wie U und Th) den hohen Anteil
von Quarzporphyr-Detritus in den Sedimenten des Permoskythsandsteins. Ein weiterer deutlicher Unterschied scheint in den
Sc-Gehalten auf, die von der Liegenden Serie (Durchschnitt von drei
Analysen: 14,4 ppm). über den Permoskythsandstein (Durchschnitt von zwei
Analysen: 5,6 ppm) zu einem Sandstein aus den Werfener Schichten abnehmen.
Diese Abnahme im Sc-Gehalt geht konform mit einer Abnahme des Fe-Gehaltes
in diesen sechs Proben (38,21 -15,70 11,34 mg/g Fe), eine Tendenz, welche
durch eine bevorzugte Absorption von SC+3 an Fe+3-Hydroxiden
erklärt werden kann (TUREKIAN & WEDEPOHL 1961). Sc wird im
allgemeinen auch in Residualsedimenten angereichert. Dies ist in Übereinstimmung
mit den sedimentpetrographischen Befunden, die für die Sedimente der
Liegenden Serie zumindest teilweise lateritische Verwitterungsbedingungen
wahrscheinlicht machen (NIEDERMAYR 1974). ZUSAMMENFASSUNG
Verschiedene Gesteine der postvariszischen Basis-Serie im
westlichen Drauzug, Kärnten-Osttirol, wurden auf ihre Gehalte an U, Th,
Fe, V, Cu, Sr und Ba, ein kleiner Teil davon auch auf Na, K, Sc, La, Eu
und Hf untersucht. Trotz beschränkter Probenzahl (40) sind jedoch einige
Charakteristika und Trends erkennbar: 1. Die U-, Th-und K-Gehalte des
Permoskythsandsteins sind auf den hohen Anteil von schlecht aufbereitetem
Quarzporphyr in diesen Sedimenten zurückzuführen. Dies deutet auf eine
relativ trockene Verwitterung und relativ kurze Transportwege für das
Quarzporphyrmaterial hin. 2. Positive U-und Cu-Anomalien sind an
organisches Material (hauptsächlich Pflanzenreste) gebunden. 3. Die Fe-,
V- und Sc-Gehalte sind gut korrelierbar und am größten in den Sedimenten
der Liegendserie. Dies deutet auf lateritische Verwitterungsbedingungen
hin. ABSTRACT
A variety of rocks of the
post Variscian basis series of the Western Drauzug, Carinthia-Eastern
Tyrol, have been analyzed for U, Th, Fe, V, Cu, Sr and Ba, a small
fraction also for Na, K, Sc, La, Eu and Hf. Although only 40 samples have
been analyzed so far some characteristics and trends can already be
recognized: 1. The contents of U, Th and K of the "Permoskythsandstein"
is clearly governed by the high proportion of relatively unweathered
quartzporphyry debris in these sediments. This indicates ,a relatively dry
weathering environment as well as short transportion paths. 2. Positive U
and Cu anomalies are closely related to organic materials (mainly plant
remains). 3. Fe, V and Sc contents correlate fairly well and are highest
in sediments of the Lower Series (Liegendserie). This indicates a
lateritic weathering environment. LITERATUR:
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