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566. Jarosit und Malachit von der Schütt NE Arnoldstein, Kärnten.
Im Zuge
des Autobahnbaues Villach-Staatsgrenze wurden SW der Ortschaft Unterschütt
Vulkanite und diese begleitende Sedimente (Buntkalke, Schiefer und Tuffite)
aufgeschlossen. Die Vulkanite entsprechen jenen, die von der Südseite des
Dobratsch schon lange bekannt sind (PILGER und SCHÖNENBERG, 1958; STREHL,
1980). Bemerkenswert ist, daß die Vulkanite in normalem Schichtverband
mit den überlagernden Buntkalken stehen; es ist somit unwahrscheinlich,
daß es sich bei diesen Gesteinen um große Bergsturz-Blöcke handelt, wie
dies verschiedentlich angenommen wurde. Vielmehr scheint es, daß die
Vulkanit -Sedimentserie hier an einer Störungszone aufgeschuppt wurde. In
Klüften und Hohlraumbildungen der Vulkanite kommt es zur Ausscheidung von
Calcit und Dolomit sowie Gips, Fe-Hydroxiden, Malachit und Jarosit. Die
Dolomite zeigen z. T. typisch satteiförmig gekrümmte Aggregate und sind
leicht gelblichbraun gefärbt. Der Calcit bildet dagegen farblose bis trübweiße,
skalenoedrische Kristalle. In den z. T. mandelähnlichen Hohlraumfüllungen
wurde zunächst grobkristalliner Calcit ausgeschieden. Darüber
kristallisierte der Dolomit, und erst auf diesem sitzt eine zweite
Calcit-Generation in Form skalenoedrischer Kristalle. Reichlich
auftretende feinkristalline ockergelbe Hohlraumfüllungen und Kluftbeläge
konnten röntgenographisch als Jarosit -KFe3[(OH)6/(SO4)2]
-bestimmt werden. Jarosit ist im "Eisernen Hut“, pyritreicher
Lagerstätten sehr verbreitet; aufgrund der intensiven Verwitterung der vorliegenden
Gesteine konnte Pyrit hier aber nicht mehr festgestellt werden. lokal sind
in manchen Vulkaniten auch mehrere Millimeter große, radialstrahlig
aufgebaute graugrüne Sonnen und meist wesentlich kleinere grüne,
kugelige Aggregate feinnadeliger Kristalle von Malachit auf Kluftflächen
aufgewachsen. Auch in diesem Fall ist die primäre, Cu-führende
Mineralphase nicht mehr festzustellen. (NIEDERMAYR)
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