Niedermayr G. / 1984

  566. Jarosit und Malachit von der Schütt NE Arnoldstein, Kärnten.

  Im Zuge des Autobahnbaues Villach-Staatsgrenze wurden SW der Ortschaft Unterschütt Vulkanite und diese begleitende Sedimente (Buntkalke, Schiefer und Tuffite) aufgeschlossen. Die Vulkanite entsprechen jenen, die von der Südseite des Dobratsch schon lange bekannt sind (PILGER und SCHÖNENBERG, 1958; STREHL, 1980). Bemerkenswert ist, daß die Vulkanite in normalem Schichtverband mit den überlagernden Buntkalken stehen; es ist somit unwahrscheinlich, daß es sich bei diesen Gesteinen um große Bergsturz-Blöcke handelt, wie dies verschiedentlich angenommen wurde. Vielmehr scheint es, daß die Vulkanit -Sedimentserie hier an einer Störungszone aufgeschuppt wurde. In Klüften und Hohlraumbildungen der Vulkanite kommt es zur Ausscheidung von Calcit und Dolomit sowie Gips, Fe-Hydroxiden, Malachit und Jarosit. Die Dolomite zeigen z. T. typisch satteiförmig gekrümmte Aggregate und sind leicht gelblichbraun gefärbt. Der Calcit bildet dagegen farblose bis trübweiße, skalenoedrische Kristalle. In den z. T. mandelähnlichen Hohlraumfüllungen wurde zunächst grobkristalliner Calcit ausgeschieden. Darüber kristallisierte der Dolomit, und erst auf diesem sitzt eine zweite Calcit-Generation in Form skalenoedrischer Kristalle. Reichlich auftretende feinkristalline ockergelbe Hohlraumfüllungen und Kluftbeläge konnten röntgenographisch als Jarosit -KFe3[(OH)6/(SO4)2] -bestimmt werden. Jarosit ist im "Eisernen Hut“, pyritreicher Lagerstätten sehr verbreitet; aufgrund der intensiven Verwitterung der vorliegenden Gesteine konnte Pyrit hier aber nicht mehr festgestellt werden. lokal sind in manchen Vulkaniten auch mehrere Millimeter große, radialstrahlig aufgebaute graugrüne Sonnen und meist wesentlich kleinere grüne, kugelige Aggregate feinnadeliger Kristalle von Malachit auf Kluftflächen aufgewachsen. Auch in diesem Fall ist die primäre, Cu-führende Mineralphase nicht mehr festzustellen. (NIEDERMAYR)

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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