Liegler L. / 1970 |
|
---|---|
Das Oberkarbon-Vorkommen der Brunnachhöhe NW Bad Kleinkirchheim/Kärnten:Von Klaus L. LIEGLER Mit 1 Tafel und 2 Abbildungen (davon die Tafel im Anhang) 1. Zusammenfassung : Die ca. 190 m mächtige klastische Oberkarbonabfolge der
Brunnachhöhe besteht aus Tonschiefern, Sandsteinen und Konglomeraten mit
drei pflanzenführenden Horizonten, nach JONGMANS (1938) Oberkarbon
(Westphal D). Karbonatgesteinsbänke fehlen, eben5o karbonatisches
Bindemittel in den Sandsteinen und Konglomeraten. Es tritt mehrfach
Gradierung auf, die verkehrte Lagerung anzeigt. Innerhalb eines Horizontes
kann aber auch sowohl gegen das Hangende als auch gegen das Liegende eine
kontinuierlich Kornvergrößerung oder -verkleinerung auftreten. Ebenso
verhält sich der polymikt zusammengesetzte Komponentenbestand. Die Gerölle
kommen von vereinzelt bis zum überwiegen gegenüber dem Bindemittel vor
und zeigen in ihrer Häufigkeit gegen Hangend und Liegend Übergänge
innerhalb eines Horizontes. Die Komponentendurchmesser liegen vorwiegend
im 1-3-cm-Bereiro und erreichen nur in einem Horizont mehrere dm Größe.
Im Gelände konnte keine sedimentäre Einregelung der Komponenten,
Kreuzschichtungen, Rippelmarken etc. beobachtet werden, womit keine
Aussagen über Schüttungsrichtungen getroffen werden konnten. Auf Grund
der Tektonik, Metamorphose und der damit verbundenen Längung der
Komponenten und der stellenweise auftretenden Quarzmobilisation kann der
Rundungsgrad nicht für Aussagen bezüglich der Ablagerungsbedingungen
herangezogen werden. Heute liegt das Oberkarbon unter dem Gurktaler Quarzphyllit
vermutlich invers. In dem unmittelbar unter dem Quarzphyllit liegenden
Horizont tritt schweres Karbonat im Schwermineralspektrum auf, das gegen
stratigraphisch Hangend völlig fehlt, ebenso Dolomitgerölle aus dem
Quarzphyllit. Das weist auf eine Transgression, zumindest aber auf einen
Nahzusammenhang von Oberkarbon und Gurktaler Quarzphyllit. In der übrigen
Schwermineralführung dominiert bei den durchsichtigen Schwermineralen
-opake nicht aufgegliedert -Turmalin und Apatit. Die Häufigkeit dieser
beiden Schwerminerale in Verbindung mit Rutil, Zirkon und Titanit im
stratigraphisch liegenden Profilabschnitt deutet eher auf lokal begrenzte
Ablagerung, möglicherweise auf granitisches Hinterland. Demgegenüber
nehmen gegen stratigraphisch Hangend Biotit, Chlorit und Granat zu, was
eine Schüttung aus mesozonal metamorphem Gebiet vermuten läßt. Wo die
Liefergebiete lagen und in welchen Richtungen der Transport erfolgt, kann
nicht daraus abgelesen werden. 2. Einleitung: Die vorliegende Arbeit stellt einen Teil meiner
Dissertation dar, die eine Neukartierung des Stanga1m-Mesozoikums vom
Lahner Nock bis Kleinkirchheim, Kärnten (Österreichische Karte 1
:50.000, Blatt 183 Radenthein) zum Inhalt hat. Es sollen sowohl die
Position und die Ausbildung des Zentralalpinen Mesozoikums (in diesem
Bereim Stangalm-Mesozoikum genannt), das einerseits zwischen Altkristallin
und andererseits der Gurktaler Masse eingeklemmt liegt, als auch das
Pfannockproblem und das Oberkarbon beschrieben und geklärt werden. Die letzte Bearbeitung dieser Thematik stammt von STOWASSER
1956. Der gegebene Auszug soll die oberkarbone Sandsteinabfolge
beschreiben und deren tektonische Stellung klären. Eine megaskopische
Beschreibung wurde durch Schwermineralanalysen ergänzt, Dünnschliffbeschreibungen
werden weitere Details (Diagenese, Überprägung durch Metamorphose etc.)
liefern. Das Gebiet liegt im Bundesland Kärnten, in den SW-Ausläufern
der Gurktaler Alpen, NW Kleinkirchheim und betrifft den WSW-Rand der
Gurktaler Masse. Herrn Prof. DR. E. CLAR möchte im an dieser Stelle
meinen herzlichen Dank für die Überlassung dieser Thematik und die
allzeit vorhandene Diskussionsbereitschaft mit ihren wertvollen Anregungen
und die weitgehend freie Arbeitsweise Dank sagen. Herrn Hofrat Prof. DR.
F. KAHLER, der die vorliegende Arbeit im besonderen anregte, verdanke im
wertvolle Beratung und eine namhafte finanzielle Unterstützung über die
Kärntner Landesregierung. Herr Prof. DR. W. KLAUS und Frl. I. DRAXLER
nahmen sich dankenswerterweise zweier Pollenproben an. Den Herren DR.
FAUPL, DR. RIEHL-HERWIRSCH und DR. W ASCHER danke ich für Anregungen und
Hinweise, ebenso meinen Studienkollegen für ihr Interesse an meiner
Arbeit und für anregende Diskussionen. 3. Tektonische Übersicht zur Lage des Oberkarbonvorkommens
(vgl. Abb. 1): Das gesamte Arbeitsgebiet läßt sich in vier tektoniscl1e
Einheiten gliedern (A Liegend, D Hangend): A) Altkristallin B) Stangalm-Mesozoikum (aufrecht liegend) C) Pfannockscl1olle mit transgressivem Mesozoikum (verkehrt
liegend) D) Gurktaler Masse: Gurktaler Phyllit mit transgressivem
Oberkarbon (verkehrt liegend) A) Altkristallin: Die tektonisch tiefste Einheit
und das tragende Element bildet die je nach der Auffassung verschiedener
Autoren als oberostalpin (CLAR 1965, u. a.) oder mittelostalpin (TOLLMANN
1963 a) bezeichnete Kristallinmasse. Sie wird in dem zum beschreibenden
Gebiet als Radentheiner Serie (SCHWINNER 1927) bezeichnet und besteht aus
Granitgneisen, Amphiboliten und Glimmerschiefern vielfältiger
Zusammensetzung. Sie taucht vorwiegend NE bis SE, auch SW unter tektonisch
höhere Einheiten ab. Die b-Achsen zeigen ESE- und S-Richtung. B) Stangalm-Mesozoikum: Dieses folgt durch eine Schuppungszone vom kristallinen
Untergrund getrennt darüber und besteht aus Unter- und Mitteltrias, teils
quarzitischer, teils karbonatischer Basisentwicklung ohne Rauhwacken. Möglicherweise
werden diese Rauhwacken durch einen auffallend hellgrau verwitternden
Breccienhorizont vertreten. Ein Transgressionskontakt konnte nicht festgestellt werden,
hingegen liegt über einer mehrere Meter mächtigen Schuppungszone mit
einem scharfen Schnitt ein vier Meter mächtiger, massiger Arkosequarzit
mit gelängten und getrübten Feldspäten und partienweiser
Quarzmobilisation. Auf diese Basis folgt eine ruhig gelagerte
Untertriasentwicklung mit gegen Hangend abnehmendem Gehalt an Quarzkörnern
und zunehmendem Karbonatgehalt. Die Mitteltrias ist durch dolomitischen
Gutensteiner Kalk (dunkelblaugrau im Bruch, schmutzigbraun verwitternd
und im dm- bis m-Bereich gebankt) und darüber folgendem
Wettersteindolomit, der durch bunte Färbung und stark wechselnde Körnigkeit
auffällt, vertreten. Zwei in den Dolomit eingeschaltete Tonschieferbänder
teilen diesen Komplex in zwei annähernd gleich mächtige Hälften.
Mehrere Metatuffiteinschaltungen erreichen knapp über den Tonschiefern
ihre größte Häufigkeit und Mächtigkeit. Dort treten sie in Form von
mehrere Meter langen ausgequetschten Linsen (maximall dm mächtig) auf.
Der sie begleitende Dolomit verwittert auffallend gelb bis ockerfarbig.
Den Abschluß gegen Hangend bildet ein 10 bis 20 m mächtiges, toniges und
graphitisches Quarzphyllitband, das in seinem Hangenden stets bunte,
kieselige Bänderkalke führt. C) Pfannockscholle: Unter dem Pfannockeis liegen in transgressivem Verband mit
dem Gneis permoskythische (?) rote und graue Konglomerate und Sandsteine;
daraus ist die heutige inverse Lagerung der Pfannockscholle erkennbar.
Eine kontinuierliche glimmerreiche Feinsandentwicklung mit gegen das
stratigraphisch Hangende zunehmendem Karbonatgehalt in Form von sandigen
Crinoidenkalken und Dolomiten (HOLDHAUS 1932, TOLLMANN 1968 a) leitet in
die Mitteltrias über. Die Scholle ist gegen Stektonisch stark
zugeschnitten, so daß auf der Brunnachhöhe und knapp E davon nur mehr
der Pfannockgneis erhalten ist. Auf der Brunnachhöhe liegen einzelne,
morphologisch markannte Dolomitschollen, die vermutlich isolierte Reste
des Mesozoikums der Pfannockscholle darstellen. D) Gurktaler Masse: Die Gurktaler Masse überdeckt diskordant als höchste
tektonische Einheit, im Bereim Mallnock und Brunnachhöhe vermutlich
verkehrt liegend, die tieferen Einheiten. Sie besteht aus der oberkarbonen
Sandsteinabfolge der Brunnachhöhe und dem heute darüber liegenden
Gurktaler Phyllit mit Dolomiteinschaltungen. In dem unmittelbar an den
Gurktaler Phyllit anschließenden klastischen Horizont der oberkarbonen
Sandsteinabfolge kommen Dolomitkomponenten vor; sie sind vermutlich
aufgearbeiteter Dolomit aus dem Gurktaler Phyllit. Einen weiteren
Anhaltspunkt für den Transgressionsverband von Oberkarbon auf Gurktaler
Phyllit und damit für die heutige verkehrte Lagerung bilden die
Schwermineralspektren: Sie zeigen an der Basis der Karbonserie einen
deutlichen Karbonatanteil, der gegen das stratigraphisch Hangende völlig
verschwindet. Dieser Karbonatgehalt stammt vermutlich aus den
Dolomiteinschaltungen im Quarzphyllit. 4. Beschreibung des Oberkarbonprofils der Brunnachhöhe: 4.1 Aufschlußverhältnisse: Die genaue lithologische Beschreibung und die Trennung der
einzelnen Horizonte ist mit einer gewissen Fragwürdigkeit behaftet, da
die Aufschlußverhältnisse, den leimt verwitternden Sandsteinen und
Schiefern entsprechend, als ziemlich schlecht anzusprechen sind.
Einerseits verhüllt Vegetation große Bereime, andererseits sind weite
Teile des Abhanges vom Hangschutt überrollt, was besonders die Basis und
den Abschluß des Profils betrifft, wo kaum zusammenhängende
Schichtfolgen anzutreffen sind. Auch ist mit durch die Verwitterung sich
ständig ändernden Aufschlußverhältnissen zu rechnen. Damit sind die Mächtigkeitsangaben ebenso als nicht völlig
gesichert zu beschreiben. Zahlreime Störungen, nicht immer genau
festlegbarer Sprunghöhe, durchziehen diesen Höhenrücken. Dies in
Verbindung mit den seitlichen faziellen Schwankungen der Sandsteine und
Konglomerate, die sich aber auch von Horizont zu Horizont sehr ähneln,
ergibt eine gewisse Problematik bei der Betrachtung dieses Profiles. Auch
Schuppung und Verfaltung erhöhen scheinbar die Mächtigkeit. 4.2 Megaskopische Beschreibung des Profils: Die klastische Sedimentabfolge des Oberkarbons der
Brunnachhöhe transgrediert vermutlich über einem epizonal metamorphen
Quarzphyllit, der in seinen hangenden Partien Einschaltungen von
stellenweise zu Magnesit umgewandeltem, feinkörnigem, blaugrauem Dolomit
zeigt. Diese erreimen mehrere Meter Mächtigkeit und verwittern in
marakteristischem Rotbraun. Die direkte Transgressionsfläche selbst ist durch
Hangschutt und Vegetation verdeckt. Jedoch 3 m über dem letzten
Quarzphyllit ragt ein Block aus dem Hangschutt, der aus einer Breccie
besteht, die diese Komponenten (bis 10 cm) enthält. Sie sind eindeutig
sedimentär als Komponenten unter Komponenten eingelagert und nicht
tektonisch eingeschuppt oder eingespießt. Daher liegt die Annahme einer
Transgression und damit verkehrter Lagerung nahe. Als weitere Komponenten
sind Quarzphyllit (unter 1 cm groß) sowie Sandstein- und Schieferstücke
enthalten. Nach Inhalt und Aussehen ist dies bereits wieder
aufgearbeitetes Oberkarbon. Außerdem kommen selten Lydite vor. Den überwiegenden
Anteil bilden die Quarzkomponenten. Darüber folgt: 1 Harter Feinsandstein mit hohem Glimmergehalt und
eingestreuten Komponenten, deren Häufigkeit von vereinzelt bis zum überwiegen
gegenüber der Matrix reimt. Die Horizonte intensiverer Komponentenschüttung
treten in der Verwitterung hervor. Die Komponentengröße bewegt sich
vorwiegend im unteren Bereim des Feinkieses, vereinzelt bis 1 cm. Sie
bestehen vorwiegend aus Quarz, weiters aus Quarzphyllit, Lydit, vereinzelt
isolierte milchig verwitternde Feldspäte. Die Schwermineralprobe S 9/1
wurde 2 m über der Basis, S 9/2 4 m darüber entnommen. 2 Feinsandstein mit vereinzelt eingestreuten vorwiegend
Quarzkomponenten, bis 3 cm groß. Graugrün im Bruch. Ca. 3 m mächtig.
Schwermineralprobe S 10. 3 Zahlreime grobdetritische Lagen wechseln mit
Feinsandlagen. Die Komponenten sind zum Teil dicht und fest gepackt oder
rosinenartig eingestreut und erreimen eine Größe bis zu 1 cm. Sie setzen
sich aus Quarz, Gneis, selten auch Ton- bis Feinsandgeröllen zusammen. Ca.
15 m mächtig. 4 Feinsand-bis Grobsiltsandstein mit Pflanzenhäcksel, die
1 mm kaum erreichen. Ca. 4 m mächtig. 5 Mittelkörniger Sandstein mit vereinzelt gröberen
Komponenten. Ca. 80 cm mächtig. 6 Feinsand- bis Grobsiltstein ohne Glimmereinstreuung. Ca. 1
m mächtig. 7 Die Korngröße dieses Horizontes bewegt sich hauptsächlich
im unteren Bereich des Mittelkieses (1,5 cm) mit einzelnen Komponenten bis
5 cm. Bindemittel tritt stark zurück. Komponentenbestand: Vorwiegend
Quarz, Lydit, selten Gneis. Ca. 20 cm mächtig. 8 Feinsand-bis Grobsiltstein mit Glimmerblättchen und
Pflanzenhädckel. Ca. 3 m mächtig. 9 Dunkelgrauer Feinsandstein mit ersten Pflanzenfunden (K 1). Plattig verwitternd. Ca. 4 m mächtig. 10 Konglomeratischer Horizont, Komponenten bis 3 cm.
Zusammensetzung: großteils Quarz, Lydit, Quarzit. Ca. 1 m mächtig. # 11 Mittel-bis Feinsandstein, graubraun bis violettbraun,
glimmerreich. Auffallend eckig verwitternd. Ca. 6 m mächtig. 12 Fester Arkosesandstein, Bindemittel mit freiem Auge kaum
erkennbar, stark zurücktretend. Vereinzelt gröbere, angulare Komponenten
bis 1 cm. Im cm bis dm-Bereich gebankt. Ca. 6 m mächtig. Die
Schwermineralproben S 11/1,2,3 wurden aus den stratigraphisch liegenden 4
m entnommen. 13 Dunkelgraue bis schwarze, sandige Tonschiefer mit sehr
geringem Glimmergehalt, dünnplattig bis welligschichtig. Ca. 12 m mächtig.
14 Rötlicher, dünnplattiger (cm-Bereich)
Grobmittelsandstein. Ca. 5 m mächtig. 15 Basis brecciös, dann folgt fast reines Quarzkonglomerat
mit Komponentengrößen bis zu 1 cm. Allmählicher Übergang in bis zu 5
cm große Quarzkomponenten. Durch eine Komponentengrößenabnahme mit
anschließender nochmaliger Komponentenvergrößerung wird der
Konglomeratkomplex in zwei Teile getrennt. Die Komponenten sind zunächst
gut gerundet bis gerundet, großteils im cm-Bereich, vereinzelt 5 cm
erreichend. Seitlich gegen S erfolgt eine fazielle Änderung: fast
reines Quarzkonglomerat geht in eine Schüttung von gehäuft auftretenden
dunkelgrauen Quarzkomponenten und Lyditen über. Gleichzeitig erfolgt eine
Zunahme von sandigem Bindemittel bei einer Abnahme der dicht gepackten
Quarzkomponenten, die auch an Rundungsgrad verlieren. Die Basis ist deutlich lagig und geht in eine undeutliche
Bankung über. Gegen Hangend nimmt die Bankung an Deutlichkeit zu; sie
schwankt im dm- bis m-Bereich. Knapp vor dem Übergang in den hangenden
Sandstein ist sie am deutlichsten erkennbar. Ca. 8 bis 12 m mächtig. Das Charakteristische dieses Horizontes liegt einerseits an
dem ~ auffallenden überwiegen der gut gerundeten Quarzkomponenten gegenüber
dem Bindemittel, das als solches kaum erkennbar ist. Dadurch entsteht ein
kiesartiger Verwitterungsgrus, der den Hang abwärts gleichmäßig
bedeckt. Andererseits zeigt dieser Horizont eine stärkere tektonische
Beanspruchung: Die Komponenten sind stellenweise stark gelängt und/ oder
zel1brochen. Einzelne sind untereinander seitlich schon verschweißt, was
den Grad der Metamorphose und die damit verbundene Quarzmobilisation
zeigt. Es kommen auch vereinzelt Quarzäderchen vor, die meistens quer zum
ss vertaufen, 1 cm an Dicke nicht überschreiten und in dm-Länge
verbleiben. Im liegenden Schenkel dieses gefalteten Horizontes ,ist die
Quarzmobilisation etwas stärker, was den Grenzbereich der schon
begonnenen Metamorphose und deren pt Bedingungen andeutet. Die Komponenten
sind partienweise sehr unterschiedlich gelängt, verschmolzen, dann wieder
scheinbar unbeansprucht und unverformt. Bedingt durch die überwiegende Anzahl der Komponenten
gegenüber dem Bindemittel, tritt bei der Gebirgsbildung vermutlich eine
weniger plastische Reaktion als bei den Schieferanteilen dieser
Schichtfolge auf, wodurch die beschriebenen Erscheinungen erklärt werden
könnten. Dunkle Schiefer, die miteingeschuppt und verfaltet sind,
mischen ihren Schutt stellenweise unter den des Quarzkonglomerates. 16 Massiger, mittelkörniger bis grober Sandstein mit
Quarzkomponenten, die vereinzelt eingestreut sind. Ihre Größe bewegt
sich im cm-Bereich, ihr Rundungsgrad erreimt z. T. nur subangulare Formen.
An der Basis glimmerreich. Seitliche fazielle Änderung: der Sandstein ist
zunächst massig, dann undeutlich gebankt und schließlich dünnschichtig
-welligschichtig. Komponentenschüttung und Häufigkeit: rein sandiger
Beginn, dann folgen einzelne Quarzkomponenten, deren Schüttung sich in
der Hälfte zu Quarzkonglomerat erhöht, gegen Hangend wieder abnimmt und
,in violett anwitterndem Sandstein ausklingt. In den hangendsten Partien
treten Pflanzenstengel auf. Vielfältige Komponentenzusammensetzung mit einem relativ
hohen Anteil an dunklen Komponenten. Gegen Hangend ist eine deutliche
Glimmerhäufigkeitsabnahme zu beobachten. Das Hangendste dieses Horizontes
bildet ein Arkosesandstein mit vereinzelten Lyditen, einzelne Feldspäte
erreimen mm-bis cm Größe. Ca. 12 m mächtig. Die Schwermineralprobe S 12 wurde an der Basis, knapp über
dem Konglomerathorizont, entnommen. 17 Mächtiger Schieferhorizont. Beginnend als dünnplattiger,
braunschwarzer bis grünlicher und feindetritischer, glimmerreicher harter
Sandstein. Pflanzenabdrücke (K 2). Übergang in graugrünbraune bis
dunkelbraune, feinblättrige Schiefer, teils kohlig -graphitisch mit
Pflanzenresten. Übergang in harte, feinblättrige und vorwiegend sandige
Schiefer mit wechselndem Glimmergehalt und nur vereinzelte, schlecht
erhaltene Abdrücke von Pflanzenresten. Bankweise feinschiefrig, dann
wieder massig und partienweise undeutlich gebankt, wobei die massigen
Partien häufig auch feindetritisch sind. Das letzte Drittel dieses
Horizontes wird von einer wellig-knolligen Einschaltung in geringmächtig
und feindetritärer Ausbildung von dem liegenden Anteil getrennt. Diese
hangenden Partien sind wieder ebenschichtig sehr feindetritisch und leimt
grünlich. In Rollstücken kommen Andeutungen von schwach
ausgebildeten Rippelmarken vor, doch konnten diese auf Grund der überaus
schlechten Aufschlüsse in diesen tonig-sandigen Schiefern nicht anstehend
nachgewiesen werden. Ca. 25 m mächtig. 18 Es folgt ein in der Verwitterung deutlich gegenüber den
Schiefern heraustretender Horizont, der vereinzelt eingestreute
Komponenten enthält, die bis zu einer Konglomeratschüttung zunehmen können.
Die Komponentenzusammensetzung schwankt stark, so gibt es Bereiche, die
fast ausschließlich aus Quarzkomponenten bestehen, die teilweise gelängt
oder schon in Einzelbereimen miteinander verschmolzen sind. Andere Bereime
sind aus vorwiegend Gneisanteilen, wieder andere aus Sandsteinkomponenten
zusammengesetzt und von Quarzäderchen parallel zum ss oder auch
quergreifend dazu durchzogen. Der Rundungsgrad der Komponenten ergibt ein ebenso vielfältiges
Bild wie die Zusammensetzung: er reimt von wenigen subangularen
Komponenten über gerundete bis zu gut gerundeten. Die Größe der
Komponenten überschreitet nur vereinzelt 1 cm. Undeutliche Gradierung
weist auf eine verkehrte Lagerung. Ca. 7 m mächtig. Schwermineralproben S
13/1, 2, 3. Unmittelbar nördlich des Bruches, an dem das flözartige
Schichtglied aus dem Liegenden heraufgesetzt wird, ist dieser
Sandsteinkomplex stark verschuppt. Eine Rekonstruktion der Faltung und
Schuppung ist nicht mehr möglich. 19 Geschieferter Feinsandstein, violett anwitternd,
glimmerreich. Erst im Anschnitt ist eine feine Kreuzschichtung erkennbar .
Ca. 3 m mächtig. Schwermineralprobe S 14. 20 Es ist dies ein weicher, knolliger, flözähnlicher
Horizont vorwiegend toniger Zusammensetzung. Eine genaue Mächtigkeitsangabe
ist nicht möglich, da dieser Horizont tiefgründig verwittert und einen
dicken Hangschutt bildet. Ungefähr 1 m mächtig. Gegen das
stratigraphisch Hangende (im Gelände Liegende) wird der Horizont
zunehmend sandig, plattig und stark glimmerführend und bildet den
Hauptfundpunkt der oberkarbonen Florenreste (K 3). Keine Anzeichen von
Wurzelböden. Die Grenze zu dem nächsten Schichtglied ist nicht
aufgeschossen. 21 An drei Brüchen wird ein stratigraphisch höherer
Sandsteinhorizont aus dem Liegenden des Flözkomplexes nach oben versetzt.
Es ist dies ein harter Mittel-Grobsandstein. Darin sind vereinzelt
eingestreute Komponenten schwankender Häufigkeit und polymikter
Zusammensetzung; ihre Größe reicht bis 1 cm. Gröbere Lagen kommen
vereinzelt vor. Undeutliche Gradierung weist auf inverse Lagerung. Es
treten wieder quergreifende Quarzäderchen auf. Ca. 12 m mächtig. Die Schwermineralproben S 15/1, 2 wurden aus dem Hangenden
dieses Horizontes entnommen. 22 Welligschichtige, feinsandige bis tonige Schiefer. Sie
sind graugrün, weich und knollig, violett verwitternd und enthalten wenig
Glimmer. Die Flächen zeigen Anflüge von violettbrauner Vererzung. Die
Schiefer sind gegen Hangend stärker tektonisch beansprucht. Es ist dies
ein relativ fester Sandstein, der in den schuttüberrollten Hängen kleine
Nasen bildet. Gegen Hangend wird dieser Horizont zunehmend sandiger, mit mäßigern
Glimmergehalt, plattig (cm-Bereich und feiner), ebenschichtig und hart mit
rostigem Aussehen. Auch undeutliche Bankung tritt auf. Durch bevorzugte
Bodenbildung herrschen schlechte Aufschlußverhältnisse. Ca. 20-30 m mächtig.
23 Im Bruch graugrüne, brecciöse Arkose, massig. Die
Korngröße bewegt sich im Grobsand- bis Feinkiesbereich, einzelne
Komponenten liegen darüber. Als Komponenten überwiegen die Quarze
daneben kommt auffallend viel Feldspat vor, auch Quarzite sind enthalten.
Ca. 4 m mächtig. 24 Sandig beginnendes Konglomerat. Gegen Hangend zunehmend
größere Komponenten, die weiter im NW am Weg zum Oswalder Bocksattel
eine Größe bis zu 1 m erreichen. Sie bestehen fast ausschließlich aus
Gneisen, gerundet bis gut gerundet. Die Mächtigkeit schwankt stark, im
Bereich der Brunnachhöhe beträgt sie ca. 15 m. Die Schwermineralproben S 16/1, 2, 3 wurden unmittelbar aus
dem Liegenden dieses Horizonts entnommen, S 17 aus dem Beginn der
Komponentenvergröberung. 25 über dem grobblockigen Konglomerat folgt nochmals eine
Feinsand-Siltsedimentation, die als harte, dünnplattige dunkelgraubraune
bis schwarze Schiefer vorliegen. Sie sind auf der Brunnachhöhe stark
durchbewegt. Seitlich erscheinen sie in ihrer Mächtigkeit stark zu
schwanken und das durch das grobblockige Konglomerat entstandene Relief
wieder auszugleichen. Sie bilden das stratigraphisch Hangendste und
stellen das Ende der oberkarbonen Sedimentabfolge auf der Brunnachhöhe
dar. Bei der Betrachtung von Tafel1 ist auf eine gegen rechts (WSW)
zunehmende Verzerrung der Aufschlußlokalitäten zu achten, da für die
Zeichnung dieses Ansichtsprofiles verzerrende Photographien als
Aufnahmegrundlage wegen der schwierigen Orientierungsmöglichkeiten auf
der Brunnachhöhe verwendet werden mußten. Sie wurden von einem westlich
und gegenüberliegenden, exponierten Punkt (Agerkopf) aus aufgenommen. 4.3 Rundungsgrad: Die Angabe von Rundungsgraden und damit verbundene Schlüsse
scheinen problematisch, da durch die Tektonik eine graduell
unterschiedliche Deformation und Umprägung erfolgte. Wie weit diese Umprägung
des ursprünglichen Gefüges voranschreiten kann, zeigt am deutlichsten
das Quarzkong1omerat (Horizont Nr.15). Besonders die stufenlosen Übergänge
der Komponentendeformabion machen eine klassifizierende Einstufung der
Rundung fragwürdig, da sich meistens nicht angeben läßt, wie weit die
Form der Komponenten nun eine ursprüngliche, durch die Sedimentation oder
durch die Metamorphose bedingte ist. Trotzdem läßt sich ein
unterschiedlicher Zurundungsgrad der Gerölle feststellen. Großteils sind
sie gerundet bis gut gerundet (KRUMBEIN 1941, in FÜCHTBAUER & MÜLLER
1970), wenig zugerundete treten zurück. Die Eiform überwiegt, kugelige
Gerölle sind weniger häufig. 4.4 Gradierung: Der vorliegende Sedimentationstypus zeigt im Gegensatz zum
Flysch z. B. keine periodisch wiederkehrenden Schüttungszyklen mit
eindeutiger Gravitativsaigerung. Die Sedimente der Brunnachhöhe weisen
keineswegs immer die gröbsten Korngrößen an der Basis eines Horizontes
auf, von der die übrigen Korngrößen gegen stratigraphisch Hangend
deutlidch erkennbar abnehmen. Vielmehr ist ein gradueller Übergang gegen
Hangend und Liegend innerhalb der meisten Horizonte zu beobachten. Großteils
tritt auch kein scharfer Schnitt in der Korngrößenänderung an den
Grenzen der Horizonte auf. Daher ist kein Hinweis auf aufrechte oder
verkehrte Lagerung aus der Gradierung zu entnehmen. Auch die eingestreuten
Gerölle kommen großteils zunächst vereinzelt vor, können bis zum überwiegen
gegenüber dem Bindemittel, bis zur Berührung der Gerölle untereinander
zunehmen, um dann in einer Schüttung von wieder nur vereinzelten Geröllen
auszuklingen. Diese Art der Korngrößenschwankungen stellt eine
besondere Form der Gradierung und Sortierung dar. Möglicherweise entsteht
sie durch sich überlagerndes, vor der endgültigen Sedimentation wieder
aufgearbeitetes und neuerlich abgelagertes Sedimentmaterial. Schon
SCHWINNER (1938) deutet die Konglomerate des Königstuhlkarbons (8,5 km N
der Brunnachhöhe) als aufgearbeirete Restschotrer. Das Phänomen solcher
Korngrößenschwankungen wurde schon des öfteren aus oberkarbonen bis
permischen Sedimenten beschrieben und diskutiert. Lediglich in den Horizonten 18 und 21 tritt Gradierung, die
verkehrte Lagerung in mehreren Aufschlußpunkten anzeigt, auf. Aus den
Horizonten 15, 16, 17, weiters 18, 19, 20 und 21, 22 könnte man Großzyklen
mit gegen stratigraphisch Hangend abnehmender Korngröße ähnlich einer
Flyschgradierung ablesen. 5. Schwermineralanalysen: 5.1 Probenentnahme, Aufbereitung, Auszählung und
Berechnung der Schwermineralprozentsätze: Die Proben wurden aus Horizonten entnommen, deren
Hauptbestandteil makroskopisch im Bereim Mittelsand bis Feinkies (MÜLLER
1964) liegt. Einerseits wurden Einzelproben aus den Horizonten zur
Schwermineraluntersuchung herangezogen, andererseits zwei bis drei Proben
aus einem Horizont, wo Korngrößenschwankungen erkennbar und damit eine
Differenzierung der Schwermineralspektren zu erwarten war. Die
Entnahmestellen sind neben dem stilisierten Säulenprofil ersichtlich. Die
Handstücke wurden in einem Backenbrecher zerpreßt. Mit einer
Trodiensiebung erfolgte eine grobe Trennung (2 mm) in eine Grobund eine
Feinfraktion. Die Feinfraktion wurde geschlämmt und die Fraktion von 0,4
mm bis 0,063 mm (Siebnorm) in Tetrabromäthan (d = 2,95) gravitlativ in
Leicht- und Schwerminerale getrennt. Die so geteilten Fraktionen wurden
gewogen und der Gewichtsprozentanteil der Schwerminerale errechnet. Die
Schwermineralkörner wurden als Streupräparate in Kanadabalsam
eingebettet und ausgezählt. In jedem Streupräparat wurden mindestens 200
durchsichtige Schwermineralkörner bestimmt. Um diese Zahl. zu erreichen,
mußten jedoch auf Grund des hohen Opakanteiles durchschnittlich 1300 Körner
pro Probe gezählt werden. Die Berechnung und Darstellung ist graphisch in
Abb. 2 erläutert. Diese Methode und deren graphische Auswertung wurde von
WOLETZ (1950) und SCHNABEL (1970) übernommen. 5.2 Das Verhältnis Schwer- zu Leichtmineraten (vgl. Abb.
2, Rubrik I): Der Anteil der Schwerminerale gegenüber den
Leichtmineralen ist im unteren Profilabschnitt relativ hoch, stark
schwankend und besteht zum Großteil aus opakem Material. Im oberen
Bereich erscheint der Schwermineralgehalt reduziert; gleichzeitig
unterliegt das Verhältnis der Schwerminerale zu den Leichmineralen nur
mehr geringen Schwankungen. 5.3 Art der Schwerminerale und ihre Verteilung: 5.3.1 Zu Abb. 2, Rubrik II: Im unteren Abschnitt des Profils setzen sich die
Schwermineralspektren vorwiegend aus opaken Anteilen zusammen. Im oberen
Abschnitt nimmt der Opakgehalt ab, bei gleichzeitiger Zunahme von Biotit
und Chlorit. Die durchsichtigen Schwerminerale (dM) sind in relativ
geringem Prozentsatz vertreten: durchschnittlich 18 0/0 gegenüber
durchschnittlich 82 0/0 opaker Anteile. Biotit und Chlorit kommen an der
Profilbasis (Horizont 1, S 9/1) in nur sehr kleinem Prozentsatz vor,
fehlen in der Mitte und treten dann im obersten Profilbereich gehäuft
auf. In den Proben S 13/1, S 13/2, S 15/2 und S 16/1 kommen auch Quarz und
Feldspat im Schwermineralspektrum vor. Dies ist vermutlich auf einen
Fehler bei der Abtrennung (Scheidetrichter) zurückzuführen. Dadurch dürfte
der Biotit- und Chloritgehalt quantitativangehoben sein, was aber auf die
allgemeine Tendenz der Zunahme von Biotit und Chlorit im oberen Abschnitt
des Profils keinen Einfluß hat. 5.3.2 Zu Abb. 2, Rubrik III: Die dominierenden durchsichtigen Schwerminerale ( dM) sind
Turmalin und Apatit. An der Profilbasis kommt Apatit, häufig
schmutziggrau und zerbrochen, in mittlerem Prozentsatz (38 %) vor. Gegen
die Profilmitte nimmt er ab, um dann im oberen Abschnitt wieder
zuzunehmen, wo er dann den Hauptteil der durchsichtigen Schwerminerale
ausmacht (63 %). Im Wechselverhältnis dazu steht der Turmalin: Nimmt
Apatit ab, so nimmt Turmalin zu und umgekehrt. Granat kommt an der Profilbasis nur wenig vor, fehlt gegen
die Mitte fast völlig und tritt im oberen Drittel des Profils wieder auf.
Bezogen auf das gesamte Spektrum ist er nur in relativ geringem
Prozentanteil vertreten (13 %). Rutil tritt bis auf zwei Proben (S 15/2, S 16/1) stets und
in schwankendem, aber geringem Gehalt (2-16 %0) auf. Ein Kniezwilling
konnte beobachtet werden. Zirkon ist in geringem, wechselndem Anteil (1-10 %) stets
vorhanden. Meistens ist er von bräunlichrosa bis gelblichrosa Farbe und
idiomorpher Kristallform, wobei die Kristallspitze häufig leicht gerundet
erscheint. Titanit findet sich eigenartigerweise durchgehend in den
Proben S 13/1 bis S 15/2, fehlt aber sowohl im unteren als auch im oberen
Profilteil. Schweres Karbonat kommt in hohem Prozentsatz an der
Profilbasis (Horizont 1, S 9/1) vor, fehlt aber gegen stratigraphisch
Hangend vollkommen. 5.4 Interpretation der Schwermineralanalysen: Zuerst fällt
die Karbonatführung in dem quarzphyllitnahen Horizont (Horizont Nr. 1, S
9/1 und S 9/2) bzw. dessen Scl1wermineralspektrum auf. Der hohe
Karbonatprozentsatz (48 %) läßt mit einiger Sicl1erheit auf eine
Abtragung des Gurktaler Phyllites mit seinen teilweise zu Magnesit
umgewandelten Dolomiteinschaltungen zu Beginn des Oberkarbonprofils und
daraus eine Nahverbindung, möglicherweise einen Transgressionsverband von
Oberkarbon und Gurktaler Phyllit, vermuten. S 9/1 wurde 2 Meter vom
Quarzphyllit entfernt entnommen, S 9/2 nochmals 2 Meter weiter, gegen
heute tektonisch Liegend. S 9/2 zeigt schon einen wesentlich geringeren
Prozentsatz an schwerem Karbonat. Damit ist ein erster Anhaltspunkt für
die Ablagerung der oberkarbonen Schichtfolge aus der Schwermineralanalyse
gegeben. Das übrige Spektrum der durchsichtigen Schwerminerale mit
Turmalin, Apatit, Rutil, Zirkon und 1iitanit im stratigraphisch liegenden
Teil des Profjls weist einerseits auf eine Abtragung aus granitischem
Gebiet, andererseits könnte diese Verteilung ebenso aus der lokalen
Umgebung der vielfältig zusammengesetzten Radentheiner Serie, ähnlich
dem Granitgneis des Priedröf (W-Kleinkirchheim) mit seinen randlichen Übergängen
und den daraufliegenden Glimmerschiefern, bezogen werden. Auch der
Quarzphyllit der Gurktaler Masse kommt durch seine im Dünnschliff
deutlich erkennbare Turmalinführung als Liefergebiet in Frage. Jedoch scheint in dem Profil gegen stratigraphisch Hangend
eine Schüttung aus mesozonal metamorphem Kristallingebiet an Bedeutung zu
gewinnen bzw. einzusetzen, da der Biotit- und der Granatgehalt zunehmen. Aus einer Paralleisierung mit anderen detailliert
bearbeiteten Oberkarbonvorkommen könnte sich ein Gesamtbild der
Liefergebiete und der Abtragungsbedingungen ergeben. Aus diesem einen
Profil lassen sich durch fehlende Strömungscharken keine Hinweise für
einen räumlichen überblick entnehmen. Konkrete Aussagen sind daher jetzt
noch nicht möglich. Lediglich THEYER (1969, S. 100) berichtet vom Nordrand der
Gurktaler Masse von dominierendem Biotit- und Chloritgehalt im Hangenden
des oberkarbonen Paaler Konglomerates. In den darauffolgenden jüngeren
Schichtgliedern treten Biotit und Chlorit wieder stark zurück. 6. Pflanzenvorkommen und Sporenproben Nach Prof. W. KLAUS (mündliche Mitteilung) sind die
aufgesammelten Pflanzenreste und Pflanzenabdrücke unbestimmbar, da sie zu
schlecht erhalten sind. Es kommen hauptsächlich Abdrücke von Farnblättern,
lange und schmale Blätter von Sigillaria oder Lepidodendron und Stammabdrücke
von Sigillarien und Lepidodendron vor . JONGMANS (1938) konnte mit Hilfe von reichem Material aus
den der Brunnachhöhe nahegelegenen Fundpunkten des Königstuhls, der
Turrach u. a. eine Einstufung der Pflanzenfossilien in das Oberkarbon,
Westphal D, vornehmen. Er bemerkt jedoch, daß sich diese Flora nicht
scharf von mancher Rotliegendflora unterscheiden läßt und daß zwischen
höchstem Westphal D und älterer Rotliegendflora keine scharfe Grenze zu
bestehen scheint. Es wurden zwei Proben für Sporenuntersuchungen aus dem
tonigen Horizont Nr. 20 entnommen. Eine Probe lieferte mit der angewandten
Untersuchungsmethode kein Ergebnis. Die andere Probe enthielt nur kleine
Pflanzenreste, aber keine Sporen. 7. Vergleiche mit den nächstgelegenen Oberkarbonvorkommen:
Im Vergleidch mit den Oberkarbonvorkommen des Königstuhls
und des Paalgrabens am NW-und N-Rand der Gurktaler Masse besteht eine große
Ähnlichkeit in der Zusammensetzung der Sandsteine und Konglomerate und
der Art des Sedimentacionstypus. Auch die Pflanzenführung ist nach
JONGMANS (1938) ähnlich der des Königstuhls und der Turrach. Lediglich
die Schichtmächtigkeit übersteigt im Bereich Königstuhl mit ungefähr
400 m nach PISTOTNIK (1971) beträchtlich diejenige der Brunnachhöhe, wo
ca. 190 m erreicht werden. Im Gegensatz zum südlich der alpin-dinarischen Linie
erhaltenen Oberkarbonvorkommen des Naßfeldes konnten keine
Karbonatgesteinseinschaltungen in der klastischen Sedimentabfolge der
Brunnachhöhe festgestellt werden. Auch Kalkkonglomerate fehlen. Mit
Ausnahme der drei Pflanzenfundstellen und mehrerer pflanzenhäckselführender
Horizonte konnten auf der Brunnachhöhe keine Fossilien nachgewiesen
werden. Auch Kreuz- und Wickelschichtungen waren mit einer Ausnahme nicht
zu .beobachten. Die Schichtmächtigkeit des Oberkarbonvorkommens des Naßfeldes
übersteigt die der Brunnachhöhe beträchtlich. Stichprobenartige
Schwermineraluntersudlungen von WOLETZ ergaben vom Naßfeld mit viel
Zirkon und Turmalin, wenig Brookit und Anatas und sehr wenig Rutil ein
divergierendes Spektrum. Literatur: CLAR, E. (1965): Zum Bewegungsbild des Gebirgsbaues der
Ostalpen. - Verh. Geol. Bundesanst., Sonderh. G, S. 11-35, 2 Abb., 4 Taf.,
Wien. JONGMANS, W. J. (1938): Die Flora des "Stangalpe"-Gebietes
in Steiermark. - C. R., 2ieme Congr. Stratigr. Carbonifere,
3, Heerlen. HOLDHAUS, K. (1933) : Neue Untersuchungen über den
geologischen l3au des Königstuhlgebietes in Kärnten. - Mitt. Geol. Ges.
Wien, 25 (1932), S. 177-194, Wien. FÜCHTBAUER, H., & MÜLLER, G. (1970):
Sediment-Petrologie, Teil II, Sedimente und Sedimentgesteine. - 726 S., 326
Abb., 66 Tab., Stuttgart (Schweizerbart). KAHLER, F. & G. (1938): Stratigraphische und fazielle
Untersuchungen im Oberkarbon und Perm der Karnischen Alpen. - C. R., 2ieme
Congr. Stratigr. Carbonifere, 1, S. 445-487,
4 Taf., Heerlen. KAHLER, F., & PREY, S. (1963): Erläuterungen zur
Geologischen Karte des nassfeld-Gartnerkofel-Gebietes in den Karnischen
Alpen. - Wien (Geol. Bundesanst.). MÜLLER, G. (1964) : Sediment-Petrologie, Teil I, Methoden
der Sedimentuntersuchung. -303 S., 2 Taf., 29 + 1 Tab., 3 Beil., Stuttgart
(Schweizerbart). PISTOTNIK, J. (1971): Zur Geologie der Umgebung von
Innerkrems (Nochgebiet), Gurktaler Alpen). -Unveröff. - Diss. Phil. Fak.
Univ. Wien, 147 S., 6 Beil., Wien. SCHWINNER, R. (1927): Der Bau des Gebirges östlich von der
Lieser (Kärnten). - Sitz. Ber. Akad. Wiss. Wien, math.-naturw. Kl., 136, S.
333-382,2 Abb., Wien. -(1938): Das Karbongebiet der Stangalpe. - C. R., 2ieme
Congr. Stratigr. Carbonifere, 3, S.
1173-1257, Heerlen. SCHNABEL, W. (1970) : Zur Typisierung der Sieveringer
Schichten im Flysch des Wienerwaldes. - Jb. Geol. Bundesanst., 113, S.
73-158, 9 Tab., 12 Abb., 15 Taf., 8 Beil., Wien. STOWASSER, H. (1947): Zur Schichtfolge, Verbreitung und
Tektonik des Stangalm-Mesozoikums (Gurktaler Alpen). - Verh. Geol.
Bundesanst. 1945, 10-12, S. 199-214, Wien. -(1956): Zur Schichtfolge, Verbreitung und Tektonik des
Stangalm-Mesozoikums (Gurktaler Alpen). - Jb. Geol. Bundesanst., 99, S.
75-199, 2 Taf., 11 Abb., Wien. THEYER, P. (1969): Zur Geologie des Gebietes zwischen
Paal-und Lorenzengraben (Oberes Murtal, Steiermark). - Unveröff. Diss.
Phil. Fak. Univ. Wien, 147 S., Wien. TOLLMANN, A. (1963a): Ostalpensynthese. - 256 S., 23 Abb.,
11 Taf., Wien (Deutiche). -(1968 a) : Beitrag zur Frage der Skyth-Anis-Grenze in der
zentralalpinen Fazies der Ostalpen. - Verh. Geol. Bundesanst. 1968, Heft
112, S. 28-45, 2 Abb., 2 Taf., Wien.
|
|
zurück.... |