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Voranzeige zu einigen Mineralfunden (Prehnit, Axinit, Pumpellyit) von der
Saualpe, K.
Die
intensive Suche nach Prehnit , erstmals von der Saualpe durch F. MORS,
1804 gemeldet, hat überraschende Erfolge gezeitigt. Mehr als 150 Jahre
gelang es weder auf der Irregger Schwaig noch sonstwo in der Saualpe
dieses Mineral zu finden. Dann sammelte Prof. Dr. G. KOLLER (Wien) eine
unscheinbare Kluftfüllung in einem Eklogitamphibolit beim Klippitzthörl,
die ich als Prehnit bestimmen konnte (29, S. 8/9). Seither kam es an
mindestens einem Dutzend Stellen im Gebiet der Saualpe zur Auffindung von
Prehnit, teils in guten Kristallen, teils derb. Besonders schön ist das
von Dr. N. WEISSENBACH (Clausthal) im Weinsberger Graben entdeckte
Vorkommen, wo, den Prehnit begleitend, auch prachtvolle Axinit -xx zu Tage
traten. Eine weitere Stelle mit sehr interessanten Prehnit -und Axinit- xx
fanden 1963 Fachl. I. LANKER (Völkermarkt) und W. JAKSCHE (Wolfsberg)
sowie Dir. A. BAN (Klagenfurt) in einem Amphibolit an der Straße 1 km östlich
von St. Leonhard/Saualpe; hier ist ein Teil der beiden Minerale mit Massen
von Chlorit-Blättchen vollgepfropft, so daß sie ungewöhnlich in Farbe
und Aussehen sind. Axinit -xx sammelte Dr. N. WEISSENBACH auf einer Kluft
im Eklogitamphibolit zwischen Offnerhütte und Gieselhütte, ebenso im
Tissäckergraben bei Eberstein. Eine weitere ansehnliche
Prehnit-Axinit-Fundstätte beutete F. GRÖBLACHER (Viktring) im Eklogit an
der Straße Breitofener Hütte -Pirker Hütte aus. Dieses ganze
reichhaltige Material samt Begleitmineralen, darunter besonders
Hornblenden. Zoisiten, Klinozoisiten und Epidoten steht noch in
Bearbeitung, ebenso wie weitere Aufsammlungen von zahlreichen anderen
Fundorten. Zoisit -Klinozoisit sind auch in Feldspatkluftfüllungen in
Eklogiten und Amphiboliten verbreitet. In einem Fall vom Schumetzkogel (an ihm lag einst die "Irregger Schwaig"!), das Material brachte
mir wiederum F. GRÖBLACHER (Viktring), fielen im Feldspat 1 cm große grünlichweiße,
feinstrahlige Nester auf. Die optischen Verhältnisse dieses Minerals paßten
ungefähr auf Zoisite und Klinozoisite, doch die Feinnadeligkeit ist für
solche Minerale recht ungewöhnlich. So dachte ich auch an die Möglichkeit,
daß im Präparat farbloser Pumpellyit mit manchen Gliedern der genannten
Mineralreihen sehr ähnliche optische Eigenschaften aufweisen kann. Freund
S. KORITNIG (Göttingen) verdanke ich die Durchführung einer Röntgenüberprüfung,
mittels der für diesen Fall Pumpellyit, erstmals als Mineral in der
Saualpe, bestätigt werden konnte. Die Saualpenkartierung der Geolog.
Institute von Clausthal, Tübingen und Wien in Gemeinschaft mit unserer
Knappenberger Lagerstättenuntersuchungsstelle steht vor dem Abschluß. Es
ist geplant, dabei auch eine Neubearbeitung der Mineralvorkommen der
Saualpe anzuschließen. In diesem Rahmen sollen auch die näheren
Beschreibungen der hier angezeigten Mineralfunde erfolgen. (MEIXNER)
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