Meixner H. / 1968

 

255. Voranzeige zu einigen Mineralfunden (Prehnit, Axinit, Pumpellyit) von der Saualpe, K.

Die intensive Suche nach Prehnit , erstmals von der Saualpe durch F. MORS, 1804 gemeldet, hat überraschende Erfolge gezeitigt. Mehr als 150 Jahre gelang es weder auf der Irregger Schwaig noch sonstwo in der Saualpe dieses Mineral zu finden. Dann sammelte Prof. Dr. G. KOLLER (Wien) eine unscheinbare Kluftfüllung in einem Eklogitamphibolit beim Klippitzthörl, die ich als Prehnit bestimmen konnte (29, S. 8/9). Seither kam es an mindestens einem Dutzend Stellen im Gebiet der Saualpe zur Auffindung von Prehnit, teils in guten Kristallen, teils derb. Besonders schön ist das von Dr. N. WEISSENBACH (Clausthal) im Weinsberger Graben entdeckte Vorkommen, wo, den Prehnit begleitend, auch prachtvolle Axinit -xx zu Tage traten. Eine weitere Stelle mit sehr interessanten Prehnit -und Axinit- xx fanden 1963 Fachl. I. LANKER (Völkermarkt) und W. JAKSCHE (Wolfsberg) sowie Dir. A. BAN (Klagenfurt) in einem Amphibolit an der Straße 1 km östlich von St. Leonhard/Saualpe; hier ist ein Teil der beiden Minerale mit Massen von Chlorit-Blättchen vollgepfropft, so daß sie ungewöhnlich in Farbe und Aussehen sind. Axinit -xx sammelte Dr. N. WEISSENBACH auf einer Kluft im Eklogitamphibolit zwischen Offnerhütte und Gieselhütte, ebenso im Tissäckergraben bei Eberstein. Eine weitere ansehnliche Prehnit-Axinit-Fundstätte beutete F. GRÖBLACHER (Viktring) im Eklogit an der Straße Breitofener Hütte -Pirker Hütte aus. Dieses ganze reichhaltige Material samt Begleitmineralen, darunter besonders Hornblenden. Zoisiten, Klinozoisiten und Epidoten steht noch in Bearbeitung, ebenso wie weitere Aufsammlungen von zahlreichen anderen Fundorten. Zoisit -Klinozoisit sind auch in Feldspatkluftfüllungen in Eklogiten und Amphiboliten verbreitet. In einem Fall vom Schumetzkogel (an ihm lag einst die "Irregger Schwaig"!), das Material brachte mir wiederum F. GRÖBLACHER (Viktring), fielen im Feldspat 1 cm große grünlichweiße, feinstrahlige Nester auf. Die optischen Verhältnisse dieses Minerals paßten ungefähr auf Zoisite und Klinozoisite, doch die Feinnadeligkeit ist für solche Minerale recht ungewöhnlich. So dachte ich auch an die Möglichkeit, daß im Präparat farbloser Pumpellyit mit manchen Gliedern der genannten Mineralreihen sehr ähnliche optische Eigenschaften aufweisen kann. Freund S. KORITNIG (Göttingen) verdanke ich die Durchführung einer Röntgenüberprüfung, mittels der für diesen Fall Pumpellyit, erstmals als Mineral in der Saualpe, bestätigt werden konnte. Die Saualpenkartierung der Geolog. Institute von Clausthal, Tübingen und Wien in Gemeinschaft mit unserer Knappenberger Lagerstättenuntersuchungsstelle steht vor dem Abschluß. Es ist geplant, dabei auch eine Neubearbeitung der Mineralvorkommen der Saualpe anzuschließen. In diesem Rahmen sollen auch die näheren Beschreibungen der hier angezeigten Mineralfunde erfolgen. (MEIXNER)

 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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