Niedermayr G. / 1992 |
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861.
Eine alpine Kluftmineralisation mit Adular, Albit, Anatas, Apatit,
Chlorit, Quarz und Titanit aus dem Auenbach Tal südlich von Murau, Kärnten.
Neben bis 2 cm großen, trübgrauen-bis farblos-wasserklaren Quarzkristallen in normal-rhomboedrischem Habitus bis Übergangshabitus tritt hauptsächlich perlweißer, tafeliger Albit, typisch pseudorhomboedrisch entwickelter Adular und Chlorit in den schmalen Kluftrissen auf. Dicht gepackter, schwarzgrüner und feinkristalliner Chlorit kann die Klüftchen auch vollständig ausfüllen, ist aber auch auf den anderen Mineralphasen teils locker aufgestreut. Spätig massive Gangfüllungen von Adular zeigen häufig eine hell fleischrote Färbung. Der Quarz läßt manchmal auch Anzeichen von Fadenquarzausbildung erkennen. Anatas, Apatit und Titanit treten gegenüber den anderen Kluftmineralphasen deutlich zurück, obwohl sich gerade Anatas auf manchen Stücken nicht allzu , selten nachweisen läßt. Die Anatase bilden dabei typisch ditetragonale, maximal 0,5 mm große, gelblichbraune bis auffallend zitronengelbe . Kriställchen, die zum Teil auch im Quarz oberflächennah eingewachsen sind. Die winzigen Apatitkriställchen sind farblos und sehr flächenreich Titanit bildet ebenfalls sehr kleine, hellbraune, flach-linsenfärmige Kristalle. In den an Albit reichen Kluftpartien tritt als weiteres Ti-Mineral auch dünntafeliger Ilmenit auf. Im Gestein eingewachsen sind bis 1 mm große Oktaederchen von Magnetit zu beobachten. Entlang schmalster Kluftrisse haben sich Beläge von Chalkopyrit, teils bereits in Malachit umgewandelt, ausgeschieden. Turmalin in Form dicksäuliger, aus unzähligen feinnadeligen Kriställchen aufgebauter Aggregate, ist häufig zerbrochen und wieder mit Quarzsubstanz verheilt in derbem Quarz eingewachsen und kann hier bis einige Zentimeter Länge erreichen. Die Mineralfolge ist an den mir vorliegenden Stücken anzugeben mit: Albit, Quarz, Anatas -Adular-. Apatit, Chlorit. Diese
Kluftmineralisation ist deshalb von einiger Bedeutung, da sie sich in dem
Oberostalpin zugerechneten Serien der Gurktaler Decke befindet und darüber
hinaus sowohl in der Anlage der Klüfte als auch in deren Mineralisierung
große Ähnlichkeit mit alpinen Klüften des Altkristallins der Gleinalpe
oder der Brucker Hochalpe zeigt, das nach TOLL MANN (1977) zum
Mittelostalpin, nach FRANK (1987) aber zum Oberostalpin gestellt wird.
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