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1438) Vesuvian von
Annenheim am Ossiacher See und vom Wollanig, NW Villach, Kärnten
Der schöne Bericht von Prof. Dr. Franz Walter über Kyanit-Paramorphosen
nach Andalusit vom Südostabhang des Oswaldiberges bei Villach (WALTER, in
NIEDERMAYR et al. 2005) hat erst kürzlich gezeigt, dass im Raum um Villach
durchaus noch so manche Überraschung auf mineralogischem Gebiet zu
erwarten ist. Nun bekam ich über Vermittlung unseres für die Mineralogie
Kärntens so verdienstvollen Mitgliedes Helmut Prasnik, St. Magdalen,
kürzlich ein von Pater Alexander Puchberger, Villach, gefundenes kleines
Gesteinsbruchstück zur Untersuchung, das einen stark parallel c
gestreiften, etwa 1,5 cm langen, gelblichbraunen, prismatischen Kristall
in einem mit Quarz durchsetzten körnigen Marmor zeigte (Abb. 6). Eine
XRD-Aufnahme ergab das Vorliegen von Vesuvian!
Das von Pater Puchberger aus dem Anstehenden geborgene Stück stammt vom so
genannten "Hüttersteig", der von Annenheim über das Forsthaus "Hütter" zur
Kanzelhöhe führt. Nach der Geologische. Karte 1:50.000 der Geologischen
Bundesanstalt in Wien (OK201-210/Villach-Assling) handelt es sich hier um
Gesteine des Oberostalpinen Altkristallins. Es ist eine Gesteinsserie, die
im Wesentlichen aus Zweiglimmerschiefem und quarzitischen Glimmerschiefem,
mit linsenförmigen Einschaltungen von amphibolitischen Gesteinen und
Bänderkalken bis Marmoren, besteht. Nach Auskunft von Pater Puchberger
sind hier auch geringmächtige Pegmatit-Gängchen und quarzreiche
Mobilisationen, teils stärker tektonisch beansprucht, zu beobachten; das
Auftreten von geringmächtigen Kalksilikatfelsen wäre in dieser
Gesteinsassoziation durchaus vorstellbar.
Wie mir Pater Puchberger mitteilte, hat er Vesuvian in ähnlicher
geologischer Position auch bereits vor einiger Zeit am Wollanig
festgestellt. Vesuvian ist insbesondere in Kalksilikatfelsen und damit
vorkommenden Mobilisationen durchaus nicht allzu selten und auch aus
Kärnten in ähnlichen Gesteinsassoziationen bereits mehrfach nachgewiesen.
So nennen NIEDERMAYR & PRAETZEL (1995) als Fundorte für Vesuvian die Lieserschlucht,
den Plankogel bei Hüttenberg, St. Leonhard/ Saualpe, Waldenstein und den
Ochsenriegel/Weinebene. Für den näheren und weiteren Bereich von Villach
scheint Vesuvian ein Neunachweis zu sein. Es ist aber ziemlich
wahrscheinlich, dass bei intensiverer Nachsuche unserer Sammler in diesen
Gesteinsserien noch weitere Fundpunkte für dieses eigentlich nicht so
häufige Mineral festgestellt werden können.
(Niedermayr)
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