Walter F. & K. Ettinger / 2005

  1404) Babingtonit vom Seebachtal bei Mallnitz, Kärnten, und Bemerkungen zum Vorkommen von "Babingtonit" vom Krennkogel, südliche Koralpe, Kärnten.

Der Erstnachweis von Babingtonit aus einer Alpinen Kluft in den Ostalpen erfolgte mit der Mineralparagenese Quarz, Adular, Klinochlor, Titanit, Prehnit und Stilbit aus dem Seebachtal bei Mallnitz, Kärnten (WALTER et al. 2004). Der Babingtonit vom Seebachtal ist glasglänzend, schwarz bis grünlich-schwarz gefärbt, die Morphologie ist einfach und besteht aus mehreren Pinakoiden (Abb. 10). Die Babingtonitkristalle sind chemisch stark zoniert gewachsen, weisen eine mittlere Zusammensetzung im Kern mit (Ca1.95 Na0,01)1.96 (Fe2+0.76 Mn0.16 Mg0,11)1,03 (Fe3+0.96 Al0,05)1,01 [Si5 O14 (OH)] auf und besitzen gegen den Kristallrand hin eine zunehmende Substitution des Eisengehaltes durch (Mn + Mg +Al) bis zu 0,76 Atome pro Formeleinheit (apfe). Aus paragenetischen Überlegungen vergleichbarer Mineralabfolgen kann die Bildungstemperatur für Prehnit-Babingtonit-Stilbit aus dem Seebachtal mit < 200°C angenommen werden.
Über das erste Vorkommen für das seltene Mineral Babingtonit in Österreich berichtete Heinz Meixner 1978 in einem Vortrag im Rahmen der Frühjahrstagung der Fachgruppe j Mineralogie und Geologie des Naturwissenschaftlichen Vereit: für Kärnten. So sollen in einer Kalksilikatparagenese am Krennkogel, südliche Koralpe, Kärnten, Grossular(Hessonit) und Vesuvian-führende Gesteine kleine dunkle Kristalle enthalten, als Babingtonit bestimmt wurden (STEFAN 1978). Diese Prob wurden von Dir. Valentin Leitner, St.Michael/Lavanttal, zur Untersuchung vorgelegt. Aus demselben Fund überreichte uns Dir. Leitner eine Probe, um diese kleinen dunklen Kristalle, die Babingtonit bestimmt wurden, auch auf ihren Chemismus hin untersuchen. Wie aus der Abbildung 11 ersichtlich ist, besteht diese Probe aus teils idiomorph ausgebildetem Grossular und xenomorphem Calcit und Quarz mit darin eingeschlossenen rundlichen grünlich-schwarzen Körnern, mit Durchmessern meist kleiner 0,5 mm. Die röntgenographische Bestimmung dieser klein dunklen Kristalle ergab Epidot und nicht Babingtonit. Unter der Annahme, dass die hier untersuchte Probe dieselbe Paragenese aufweist, wie jenes Handstück, das von Meixner 1978 untersucht worden ist, ist das Vorkommen von Babingtonit am Krennkogel südliche Koralpe, Kärnten, nicht gesichert. (Walter / Ettinger)

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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