Mörtl J. / 2005

  Exkursion 8/2004: Grauleitenspitze-Südwand, Seebachtal-Schleierfall, Ankogel-Hochalmgruppe (Alpine Mineralien) (21. und 22. August 2004)

Teilnehmer: 12
Das Wochenendwetter heuer war eine Katastrophe. Regen, in höheren Regionen Schnee. Schon die Auffahrt mit der Seilbahn ließ nichts Gutes ahnen. Wir verbrachten wegen des Wetters die Wartezeit im Hannoverhaus. Irgendwann hat man vom Warten genug und wir zogen als Gruppe trotz des Schneefalles zur Fundstelle unter der Grauleiten. Der Schnee wurde weggeräumt und verdächtige Kluftstücke mitgenommen und siehe da, es waren Stücke mit Rutil, Anatas, Brookit, Chlorit, Ilmenit darunter. Nun zum Trocknen wieder zum Hannoverhaus. Bis zur Finsternis wurde fachgesimpelt und Anekdoten erzählt. Eine kleine Schar ging um 18.30 hinunter zur Skiabfahrt, wo einst gelbgrünliche Scheelite im Quarz gefunden wurden. Mit Ultraviolettlampen (kurzwelligem Licht) konnten trotz der Wetterunbillen, es war kalt, windig und der Schnee fiel herab, Scheelitspuren ausgemacht und Material mitgenommen werden.
Der nächste Morgen, dasselbe Bild. Schneefall (siehe Aufnahme). Wir beschlossen mit der ersten Gondel ins Tal zu fahren. Prof. Dr. Walter wollte sich uns anschließen. Durch die Hüttenwirtin wurde er wieder ins Tal dirigiert. Das Wetter hatte sich gebessert, bald war blauer Himmel über uns. Nun hinein ins Seebachtal, und zwar zum Schleierfall.
GPS 47° 01.5561/ 13° 13.5461 1371 m SH.
Dort wurden so um, Stroh 1979, in einer Felsrippe mehrere Klüfte geöffnet, die eine reichhaltige Paragenese lieferten. Adular, Albit, Apatit, Quarz (Bergkristall), Calcit, Chlorit, Hellglimmer, Hämatit, Albit (Periklin), Prehnit, Pyrit, Scheelit, Stilbit (Desmin) und Titanit (Sphen) wurden beschrieben. 25 Jahre nach den Funden, zahlreich waren damals die späteren "Sucher und Entdecker", war kaum Hofstaat zu machen.
Durch Nachsuche im Bachriss konnten Splitter von Titanit, etwas Chlorit, Hämatit und Minifragmente von Quarz aufgesammelt werden. Die " Vorfahren" hatten bereits reinen Tisch gemacht. Auch weiter westlich, orogr. rechts des Trombaches (+Wasserfall), GPS 47° 01.5561/13° 13.308' 1380 m, eine geöffnete, kurze Kluft in einem Faltengebilde mit Epidot, Chlorit und Quarz. Wir hatten bei unseren Exkursionen schon besseres Finderglück.

Literatur:

MEIXNER, H. (1957): Die Minerale Kärntens I. Teil. Systematische Übersicht und Fundorte. -Carinthia 11,21. Sh.: 147 S, Klagenfurt.
MÖRTL, J. (1984}: Mineralfunde in den Hohen Tauern Kärntens (1974-1983; eine Zusammenstellung). -Aufschluss, 35: 317-330, Heidelberg.
NIEDERMAYR, G. et al. (1988) Neue Mineralfunde aus Österreich XXXVII. -Carinthia 11,178./98.:181-214, Klagenfurt.
NIEDERMAYR, G. et al. (1994): Neue Mineralfunde aus Österreich XIIIL. -Carinthia 11,184./104.:243-275, Klagenfurt.
STROH, R. (1979): Bericht über neue Mineralfunde aus Oberkärnten und Osttirol. - Der Karinthin, 81: 136-139, Klagenfurt.
WENINGER, H. (1974): Die alpinen Kluftmineralien der österreichischen Ostalpen. - Der Aufschluss, 25. Sonderschr., 168 S, Heidelberg.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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