Niedermayr G. / 1988

 

705. Xenotim und andere Mineralien von der Grauleitenspitze im Ankogelmassiv, Kärnten.

  Durch genaue Beobachtung unserer einheimischen Sammler, vor allem aber der "Micromounter", sind in den letzten Jahren zahlreiche Funde des zunächst seltenen Yttriumphosphates Xenotim in alpinen Klüften bekannt geworden. Als Neufund sei hier nun auch Xenotim aus dem Bereich des Ankogels vorgestellt. Im vergangenen Jahr sammelte Herr Hermann KAPONIG, Tallach bei Maria Elend im Rosental, reichlich Material im Bereich der Grauleitenspitze. In Klüften eines vergrünten, hornblendereichen Gneises finden sich dichte Rasen von Albit, Adular, Quarz und Chlorit. Interessant sind die verschiedenen Titanmineralien, die in zum Teil ausgezeichneter Entwicklung auf den Stufen zu beobachten sind. Schwarzbraune, dickprismatische Rutile sind zu gitterartigen Aggregaten verwachsen. Daneben treten noch dünntafeliger Brookit, rotbraun durchscheinender Anatas und Titanit auf. Die rotbraunen Titanite bilden typische spatelförmige Kristalle von bis 5 mm Größe (Abb. 2). Die Mineralsukzession lautet: Quarz º Rutil º Adular, Chlorit º Brookit º Anatas und Titanit. 1:0 \ In einem anderen Kluftsystem aus demselben Bereich sammelte Herr KAPONIG kräftig orangebraun gefärbte, nadelige Rutile und Stufen mit grünlichbraunen, harzglänzenden, bis 4 mm großen tetragonalen Kristallen. Diese konnten röntgenographisch als Xenotim bestimmt werden. Die Xenotime zeigen nur die Formen {100} und {111} .Sie sitzen über Calcit und Rutil und werden ihrerseits bereichsweise von Chlorit überwachsen. Die Mineralabfolge ist anzugeben mit: Rutil Albit º Calcit º Xenotim º Chlorit. (NIEDERMAYR)

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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