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705. Xenotim und andere Mineralien von der Grauleitenspitze
im Ankogelmassiv, Kärnten.
Durch
genaue Beobachtung unserer einheimischen Sammler, vor allem aber der
"Micromounter", sind in den letzten Jahren zahlreiche Funde des
zunächst seltenen Yttriumphosphates Xenotim in alpinen Klüften bekannt
geworden. Als Neufund sei hier nun auch Xenotim aus dem Bereich des
Ankogels vorgestellt. Im vergangenen Jahr sammelte Herr Hermann KAPONIG,
Tallach bei Maria Elend im Rosental, reichlich Material im Bereich der
Grauleitenspitze. In Klüften eines vergrünten, hornblendereichen Gneises
finden sich dichte Rasen von Albit, Adular, Quarz und Chlorit. Interessant
sind die verschiedenen Titanmineralien, die in zum Teil ausgezeichneter
Entwicklung auf den Stufen zu beobachten sind. Schwarzbraune,
dickprismatische Rutile sind zu gitterartigen Aggregaten verwachsen.
Daneben treten noch dünntafeliger Brookit, rotbraun durchscheinender
Anatas und Titanit auf. Die rotbraunen Titanite bilden typische spatelförmige
Kristalle von bis 5 mm Größe (Abb. 2). Die Mineralsukzession lautet:
Quarz º Rutil º
Adular, Chlorit º
Brookit º Anatas
und Titanit. 1:0 \ In einem anderen Kluftsystem aus demselben Bereich
sammelte Herr KAPONIG kräftig orangebraun gefärbte, nadelige Rutile und
Stufen mit grünlichbraunen, harzglänzenden, bis 4 mm großen
tetragonalen Kristallen. Diese konnten röntgenographisch als Xenotim
bestimmt werden. Die Xenotime zeigen nur die Formen {100} und {111} .Sie
sitzen über Calcit und Rutil und werden ihrerseits bereichsweise von
Chlorit überwachsen. Die Mineralabfolge ist anzugeben mit: Rutil Albit º Calcit
º
Xenotim º
Chlorit. (NIEDERMAYR)
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