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Ebensohle: Zutage führender Stollen.
Eigenlehner/Eigenlöhner: Jemand, der in dem Bergwerk, welches ihm gehört, selbst arbeitet.
Einbau: Von der Erdoberfläche her angelegter Grubenbau, von den aus der weitere Betrieb in einem Grubenfeld erfolgt.
Einbruch: Erste Serie von Sprengbohrlöchern in einem Vortriebsstoß.
einfahren: Fahren von Personen von über Tage in das Grubengebäude.
Einfahrer: Grubenaufsichtsbeamter.
Einfallen: Die Neigung eines Erzgangs, der Winkel der Gangebene gegen die Horizontale, Einfallsrichtung: Angabe zur Orientierung der Gangneigung, immer senkrecht zur Streichrichtung liegend.
Einschlag: Ansatzpunkt eines Stollens, einer Strecke.
Eisen: Ein spitzer, eiserner, in der Mitte mit einer Öffnung versehener Keil; kann auswechselbar an einem kurzen Stiel befestigt werden.
Eiserner Hut: Durch Verwitterung, speziell durch den Zutritt von Luftsauerstoff veränderter, oberster Bereich eines Erzgangs, "Oxydationszone", dort reichern sich Oxide unedler Metalle (vor allem Eisen) an, siehe auch Reicherzzone.
Eisen und Schlägel: Die Gewinnung des Erzes erfolgte im Bergbau des Erzgebirges bis ins 20. Jahrhundert mit verschiedenen Werkzeugen und Verfahren, aber fast immer ausschließlich von Hand. Erz und Gestein gewann man jahrhundertlang mit Eisen und Schlägel, den noch heute als Bergbausymbol bekannten Werkzeugen. Das Eisen ist ein Spitzmeißel und wurde am Gestein oder Erz angesetzt. Mit dem Schlägel wurde auf das Eisen geschlagen. Das Symbol findet sich in zahlreichen Wappen und in der Kunst wieder.
Elle: Maßeinheit: 1 Elle = 50 cm.
Erbstollen: Stollen zur Wasserlösung. Es wurden dadurch mehrere Grubenfelder entwässert.
Erbstöllner: Unternehmer, dem durch Anlegen eines Erbstollens die Wasserlösung gelingt; ihm stehen Vor- und Sonderrechte zu; wird später ein Stollen gebaut, der eine noch größere Tiefe einbringt, verliert der obere Stollen seine Sonderrechte, der untere wird zum Erbstollen.
Erbstollenentwässern: Stollen zur Wasserlösung; um mehrere Grubenfelder zu.
Ersäufen: Vollaufen von Grubenbauen durch plötzlich einbrechende, nicht zu beherrschende Wassermassen; bewußtes Aufgeben einer Grube durch Stillegung der Wasserhaltung.
erschroten: Antreffen von Wasser auf Klüften und Spalten beim Herstellen eines Grubenbaues.
Erze: Sind mineralische Rohstoffe, aus denen Metalle gewonnen werden können.
Erzgang: Typische Ablagerungsform von Erzen, durch verschiedene tektonische Vorgänge gebildete Klüfte (Risse) und Spalten im Gestein, die nachträglich mit Mineralen und Erzen ausgefüllt wurden.
Erzgraupen: Durch Pochen von Erz gewonnenes, etwas gröber körniges, verhüttungsfähiges Aufbereitungsprodukt (Konzentrat).
Erzgrieß: Durch Pochen (oder Mahlen) von Erz gewonnenes feinkörniges, verhüttungsfähiges Aufbereitungsprodukt (Kozentrat).
Erzhaue, Haue: An einem Holzstiel befestigtes, dreieckiges Eisenblech zum Wegkratzen vom losem Gestein.
Erzkasten: Erzdepot.
Erzkonsentrat: Mittels Aufbereitungsprozess hergestellte Mineralmenge.
Erzkörper: Form und Art einer Vererzung innerhalb eines Vorkommens oder einer Erzlagerstätte.
Erzmehl: Durch Pochen oder Mahlen von Erzen gewonnenes, sehr feines verhüttungsfähiges Aufbereitungsprodukt in Pulverform.
Erzmittel:  Erze samt umgebender Gangart, je nach Mineralgehalt edle oder taube Erzmittel.
Erzsack: Behälter aus Leder, in dem das Erz transportiert wurde.
Erztrage: Ruckkorbähnliches hölzern-ledernes Transportbehältnis, um Erze oder Berge vorwiegend über steiler ansteigende Grubenteile auf eine fördertechnisch günstige Stelle hinaufzutragen.
Erztrog: Trog aus Holz, später aus Metall zur Beförderung der Erze.
Erzwäsche: Gebäude, in dem das im Pochwerk zerkleinerte Erz auf Stoßherden vom erzfreien Material getrennt wird.
Esse, Essfeuer: Die Feuerstelle in einer Schmiede, in welcher das zu schmiedende Eisen (Stahl) erhitzt wird. Die Essen waren früher mir einem Blasebalg u. sind heute meist mit einem Gebläse zum anfachen der Glut ausgerüstet.
 

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