Ägypten, Luxor Tempel                                                                                 Beschreibung

 


Zu verdanken haben wir das Amenhotep III. (ca. 1386-1349 v. Chr.), in dessen Auftrag ein kleines Heiligtum durch einen 190 Meter langen und 55 Meter breiten Tempel-Komplex zu Ehren der thebanischen Triade - dem Reichsgott Amun, seiner Gemahlin Mut und deren gemeinsamem Sohn Chons - ersetzt wurde. So entstand der "Südliche Harem", der Hochzeitsplatz und das südlichste Heim des Amun-Re. Ramses II. (ca. 1279-1212 v. Chr.), unübertroffen in seinen monumentalen Bau-Aktivitäten, erweiterte die Anlage auf eine Länge von etwa 260 Metern. 

Eine beidseitig (links) von Widder -Sphinxen gesäumte Allee, der "Dromos" , die früher den Luxor- und den Karnak Tempel verbanden. Auf der rechten Seite sieht man vor dem ersten Pylon den kolossalen Ramses II. gleich in mehrfacher Ausfertigung.

Vor dem mächtigen unter Ramses II. errichteten 63 Meter breiten ersten Pylon mit Reliefs der Schlacht von Kadesh sind noch zwei riesige Sitz-Statuen sowie eine Stand-Statue von einst sechs Königsfiguren erhalten. Und davor ragt noch einer der ehemals zwei Obelisken in den Himmel. Den "Zwilling" (den rechten Obelisk) schenkte Pasha Mohamed Ali (1805-1849) dem französischen König Louis Philippe, als Dank für ein 1846 erhaltenes Geschenk. Den Uhrenturm, den Touristen noch heute im Innenhof der nach ihm benannten Moschee innerhalb der Zitadelle in Kairo bestaunen. Der Obelisk aus dem Tempel von Luxor wurde 1833 nach Frankreich gebracht und von Ingenieur Labas am 25. Oktober 1836 in der Mitte der Place de la Concorde in Paris aufgestellt.

Es folgt der erste Hof (57 x 51 m) umgeben von in Zweierreihen angeordneten Papyrussäulen und den sieben Meter hohen Königsstatuen, bei denen es sich auch lohnt einen Blick auf die Rückseiten zu werfen. Sehenswert ist auch das Relief an der rechten Südwand. Es zeigt die Originalfassade des Tempels mit flaggengeschmücktem Pylon sowie den sechs Ramses-Statuen und den beiden Obelisken. Aber auch die unter Königin Hatschepsut (ca. 1498-1483 v. Chr.) erbaute, nach ihrem Tod von Thutmosis III. (ca.1504-1450 v. Chr.) usurpierte dreigeteilte Kapelle zur Huldigung der Götter-Familie in der Nordwestecke des Hofes lohnt einen Besuch. Diese Reliefs wurden unter Ramses II. gefertigt. Im nordöstlichen Teil des Hofes ragt die Moschee des Abu El Haggag auf.

Verläßt man den großen Hof durch das Nordtor folgt der Säulengang von Amenhotep III., dessen Reliefs des Opet-Festes unter Tut-ench-Amun (ca. 1334-1325 v. Chr.) entstanden sind. Teile davon wurden von Haremhab (ca. 1321-1293 v. Chr.) usurpiert. Wunderschön das Relief mit den verschlungenen Stengeln der Papyrus- und Lilien-Pflanzen. Sie symbolisieren die Vereinigung von Ober- und Unterägypten. Die Sitzstatuen eines jungen Paares, das vermutlich Tut-ench-Amun und seine Frau Anchesenamun darstellt. Nach dem Passieren des Ganges erreicht man den 2. Hof (52 x 46 m) mit seinen Säulen und Architraven. In diesem Hof wurden übrigens 1989 durch Zufall die Statuen und Sphinxen entdeckt, die heute im neuen Saal, der "Cachette", des Luxor-Museums ausgestellt sind, u.a. eine Granit-Statue Amenhotep III. sowie Figuren von Haremhab, der Göttin Hathor und des Gottes Amun.

Der 2. Hof führt in das Herz des Tempels. In die Vorhalle mit ihren 32 reich verzierten Papyrusbündelsäulen; in den Vorsaal, deren acht Säulen der römische Kaiser Diocletian (284-305 n. Chr.) entfernen ließ, um den Saal in einen römischen Tempel umzubauen. Dieses "Sacellum" gehörte zu seinem in Luxor stationierten Truppenlager, in dem er sich anbeten ließ. Nach diesem etwas seltsam anmutenden Teil erreicht man den Saal mit dem Opfertisch für die Heilige Barke, daran anschließend das Allerheiligste, in dem sich Alexander der Große (332-323 v. Chr.) auf Reliefs an den Stirnseiten des Granitschreins bei Kulthandlungen und seiner Krönung durch Amun darstellen ließ. Am Ende des Tempelkomplexes quer zur Achse schließlich noch der Opfertischsaal und drei kleine Kapellen.

Die Reliefs östlich neben den römischen Tempel, dem sogenannten Geburtsraum ist nicht mehr sehr gut erhalten. Die Szenen zeigen den Mythos der Geburt Amenhotep III., zugleich die Schöpfungsgeschichte, die die christliche Weihnachtsgeschichte beeinflußt hat. Amun, der Gott der Götter, wählt Königin Mutemweje aus ihm einen Sohn zu gebären, schickt Thot mit dieser Botschaft zu ihr und läßt Chnum auf seiner Töpferscheibe sein Ebenbild formen. Beschützt von Göttern erblickt der Knabe (Amenhotep III.) das Licht der Welt, vom Schöpfer als Sohn anerkannt und zum König gekrönt.

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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